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US-Zulassungen 2024

Neue Wirkstoffe jenseits des Großen Teichs

Die USA sind Vorreiter bei Arzneimittelinnovationen. Im vergangenen Jahr sind dort 50 neue Medikamente zugelassen worden. Viele von ihnen haben Blockbuster-Potenzial. Ein Blick auf ausgewählte Wirkstoffe, deren potenzielle Zulassung in Deutschland noch aussteht.
AutorKontaktManfred Schubert-Zsilavecz
Datum 21.01.2025  11:00 Uhr

Wie auch in den Vorjahren dominieren mit 15 neuen Arzneimitteln (30 Prozent) die Onkologika. Den zweiten Platz teilen sich dermatologische und hämatologische Arzneistoffe mit jeweils sechs Zulassungen (12 Prozent). Grünes Licht gab es zudem für fünf kardiologische Wirkstoffe (10 Prozent), wohingegen die Bereiche Neurologie und Infektionskrankheiten weniger Zulassungen als in den vorherigen Jahren verzeichneten.

Insgesamt 32 Zulassungen (64 Prozent) entfallen auf small molecules, was dem Fünfjahresdurchschnitt dieser Arzneistoffgruppe entspricht. 16 sind Proteine (32 Prozent), darunter zehn monoklonale Antikörper (20 Prozent) und drei bispezifische Antikörper (6 Prozent). Zwei neu zugelassene Arzneistoffe sind Oligonukleotid-basiert (4 Prozent).

Neuartiger Wirkstoff bei Schizophrenie

Mit Spannung erwartet wurde die Zulassung der Fixkombination Xanomelin/Trospium (KarXT). Der duale M1/M4-Muskarin-Acetylcholin-Rezeptor-(mAChR-)Agonist von Karuna Therapeutics und Bristol-Myers-Squibb mit dem Handelsnamen Cobenfy™ bietet erstmals seit Jahrzehnten eine Therapiealternative mit neuartigem Wirkmechanismus zur Behandlung von Schizophrenie.

Xanomelin wurde ursprünglich Ende der 1990er-Jahre zur Therapie kognitiver und verhaltensbezogener Symptome der Alzheimer-Krankheit untersucht. Die Entwicklung musste allerdings wegen schwerer gastrointestinaler Nebenwirkungen abgebrochen werden. Die erhobenen klinischen Daten wiesen jedoch darauf hin, dass Xanomelin antipsychotische Wirkungen haben könnte. Karuna Therapeutics kombinierte daraufhin Xanomelin mit Trospium, einem peripher wirkenden pan-mAChR-Antagonisten, um die unerwünschten gastrointestinalen Wirkungen zu minimieren. Analysten prognostizieren für KarXT einen jährlichen Umsatz von über 3 Milliarden US-Dollar (2,9 Milliarden Euro).

Erstes spezifisches Medikament bei Fettlebererkrankung

Ebenfalls lange auf sich warten ließ das erste spezifische Medikament gegen die Fettlebererkrankung MASH (nicht metabolisch-assoziierte Steatohepatitis, ehemals NASH). Der Durchbruch gelang dem Unternehmen Madrigal Pharmaceuticals mit Resmetirom (Rezdiffra™), einem oralen Agonisten am Schilddrüsenhormonrezeptor-(THR-)β. Schätzungen zufolge leiden etwa 10 bis 15 Millionen Menschen in den USA an einer MASH. Für das hepatoselektive Medikament wird ein jährlicher Umsatz von mehr als 3,3 Milliarden US-Dollar (3,2 Milliarden Euro) erwartet.

Eines der umsatzstärksten neu zugelassenen Arzneimittel könnte die Dreifachkombination Vanzacaftor/Tezacaftor/Deutivacaftor (Alyftrek™, Vertex Pharmaceuticals) für Mukoviszidose-Patienten werden. Sie baut auf dem Blockbuster-Erfolg der ersten Dreifachtherapie Ivacaftor/Elexacaftor/Tezacaftor (Trikafta®) desselben Herstellers auf, die auf dem besten Weg ist, einen Jahresumsatz von 10 Milliarden US-Dollar (9,7 Milliarden Euro) zu erzielen.

Beide Kombinationen verwenden den CFTR-Korrektor Tezacaftor, die neue Dreifachtherapie außerdem den neuartigen CFTR-Korrektor Vanzacaftor sowie das deuterierte Analogon von Ivacaftor namens Deutivacaftor. Während die ältere Dreifachkombination zweimal täglich eingenommen wird, reicht bei der neuen die einmal tägliche Gabe. Für Alyftrek wird ein jährlicher Spitzenumsatz von mehr als 8,3 Milliarden US-Dollar (3,7 Milliarden Euro) vorausgesagt.

Mit Acoramidis (Attruby™) von Bridge-Bio Pharma gibt es einen neuen Arzneistoff zur Behandlung der kardialen Amyloidose (ATTR-CM). Dabei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Krankheit, die durch die Destabilisierung und Fehlfaltung des Transportproteins Transthyretin (TTR) verursacht wird. ATTR-CM ist eine seltene Krankheit, die jedoch häufiger auftritt als bisher angenommen. Weltweit dürften etwa 300.000 bis 500.000 Menschen davon betroffen sein. Acoramidis stabilisiert TTR und mildert so die Auswirkungen der Krankheit. Es tritt mit dem TTR-Stabilisator Tafamidis (Vyndaqel®) von Pfizer in Konkurrenz und wird einen geschätzten Jahresumsatz von 1,7 Milliarden US-Dollar (1,6 Milliarden Euro) erzielen.

Des Weiteren ist mit Donanemab (Kisunla™) von Eli Lilly ein weiterer Anti-Amlyoid-Antikörper zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit zugelassen worden und damit zugleich eine erste Option, die Dosierung bei Patienten anzupassen beziehungsweise auszusetzen, sobald die Amyloid-Werte absinken. Die zukünftigen Umsätze des Wirkstoffs sollen bei rund 2,4 Milliarden US-Dollar (2,3 Milliarden Euro) liegen.

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