Pharmazeutische Zeitung online
Pulmonale arterielle Hypertonie

Neue Therapien bei Lungenhochdruck

Die pulmonale arterielle Hypertonie ist eine seltene schwere Erkrankung, die schon bei Säuglingen auftreten kann. Unbehandelt endet sie tödlich. Dank neuer Forschungsergebnisse zur Entstehung der Erkrankung gibt es neue Therapieoptionen für erwachsene und pädiatrische Patienten. Damit hat sich die Lebenserwartung wesentlich verbessert.
Bettina Wick-Urban
08.12.2024  08:00 Uhr

Vorteile der Kombinationstherapie

In den Anfängen der PAH-Therapie mit vasodilatatorischen Arzneimitteln galt die Lehrmeinung, dass bei Verschlechterung der Symptomatik die Therapie stufenweise eskaliert werden sollte. Aufgrund von positiven Studienergebnissen mit Kombinationstherapien wird heute bei Erwachsenen ohne kardiovaskuläre Begleiterkrankungen bereits initial eine Kombinationstherapie empfohlen.

So wurde in der AMBITION-Studie gezeigt, dass eine Kombination von Ambrisentan und Tadalafil die Zeit bis zur Verschlechterung der Erkrankung gegenüber einer Monotherapie signifikant verlängert (8). Auch scheint die Kombinationstherapie das Mortalitätsrisiko zu verringern (9).

Ähnliche Ergebnisse zeigte die TRITON-Studie für die Kombination von Macitentan und Tadalafil. Eine Triple-Therapie mit Selexipag brachte jedoch keinen zusätzlichen Vorteil (10).

Bei PAH-Patienten mit kardiovaskulären Begleiterkrankungen wird im Moment, auch mangels Studienergebnissen, immer noch eine sequenzielle Therapieeskalation empfohlen (3).

Die Kombination von Prostanoiden mit anderen PAH-Therapeutika scheint auch bei Kindern von Vorteil zu sein. So zeigte eine retrospektive Auswertung, dass sich bei den kleinen Patienten die Zeit wesentlich verlängerte, bis sie eine Lungentransplantation benötigten (11, 12). Eine randomisierte, prospektive klinische Studie (Kids Mod PAH Trial) untersucht derzeit, ob die initiale Gabe von Sildenafil plus Bosentan im Vergleich zu Sildenafil alleine einen günstigeren Effekt auf den Krankheitsverlauf hat. Erste Ergebnisse werden 2026 erwartet (13).

Neue Medikamente in Entwicklung

Während alle bislang zugelassenen Therapien für PAH eine vasodilatatorische Wirkung haben, gibt es nun auch neue Ansätze. Neue Wirkstoffe stoppen die Krankheitsprogression, indem sie Signalwege hemmen, die die Proliferation beeinflussen: Sie könnten zu einem wirklichen therapeutischen Fortschritt führen. Daneben werden neue vasodilatatorische Wirkstoffe entwickelt, die aufgrund einer verbesserten Pharmakokinetik oder einer patientenfreundlicheren Darreichungsform eine Therapieoptimierung ermöglichen.

Der PDE-5-Inhibitor Vardenafil, als Inhaler angewandt, wird entwickelt als Bedarfsmedikation bei durch Anstrengung ausgelösten Symptomen. Die inhalative Anwendung ermöglicht eine gezieltere Applikation ohne Titration und die Gabe höherer Dosen mit möglicherweise weniger systemischen Nebenwirkungen im Vergleich zu Sildenafil und Tadalafil. In einer ersten Studie verminderte die inhalative Gabe den pulmonal vaskulären Widerstand (PVR) (14) und wird derzeit weiter klinisch evaluiert.

Frespaciguat (MK-5475) ist ein löslicher Guanylatcyclase-Stimulator wie Riociguat, der jedoch inhalativ angewandt wird. Er zeigte in einer ersten Studie eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit und wird derzeit in Phase II/III klinisch erprobt (15).

Ralinepag, ein oraler, selektiver nicht-prostanoider Prostacyclin-Rezeptoragonist, wird derzeit in Phase III untersucht. Im Vergleich zu Selexipag und Treprostinil hat er eine verlängerte Halbwertszeit und stabilere Plasmaspiegel. In einer placebokontrollierten Phase-II-Studie reduzierte Ralinepag den PVR vergleichbar mit Selexipag (Tabelle 1). Die Sechs-Minuten-Gehstrecke war jedoch länger. Im Vergleich zu Placebo verschlechterte sich bei weniger Patienten unter Ralinepag die funktionelle Herzinsuffizienz-Klasse gemäß WHO/NYHA (16).

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa