Neue Fortbildung zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit |
Für grüne Apotheken: Die Bundesapothekerkammer hat ein Fortbildungs-Curriculum zum Thema »Klima, Umwelt und Gesundheit« verabschiedet. / Foto: Getty Images/Felix Geringswald
»Der Klimawandel hat direkte und indirekte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit«, erklärt Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer. »Bei jeder Arzneimittelherstellung und -anwendung können zudem schädliche Stoffe in die Umwelt gelangen. Unsere Fortbildung soll die Apothekenteams dafür sensibilisieren und ihnen das Rüstzeug mitgeben, damit sie ihre Patientinnen und Patienten dazu kompetent informieren und beraten können.«
Die Bundesapothekerkammer hat am heutigen Dienstag ein entsprechendes Fortbildungs-Curriculum verabschiedet. Auf Basis dieses »Lehrplans« können nun die einzelnen Apothekerkammern entsprechende Fortbildungen anbieten. Die Fortbildung besteht aus drei Modulen, die insgesamt zehn Fortbildungsstunden, also zehnmal 45 Minuten, umfassen.
Das erste Modul beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit, zum Beispiel durch vermehrte Hitzewellen, die Verbreitung von Allergenen oder auch bedrohte Heilpflanzen-Arten (mindestens vier Fortbildungsstunden). Im zweiten Modul geht es um die Möglichkeiten, in der Apotheke möglichst nachhaltig und ressourcensparend zu arbeiten oder auch die Nachhaltigkeit des Sortiments (mindestens vier Fortbildungsstunden). Im dritten Teil liegt der Schwerpunkt auf dem Zusammenspiel zwischen Arzneimitteln und Umwelt, zum Beispiel die Auswirkungen von Arzneimittelrückständen in der Umwelt oder welche Arzneimittel klimakritisch sind (mindestens zwei Fortbildungsstunden). Die BAK hat das Curriculum bereits auf der ABDA-Website veröffentlicht.
»Das gesamte Gesundheitswesen, zu dem unter anderem auch Apotheken zählen, ist für rund 5 Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen verantwortlich«, informiert die ABDA. Zudem können bei der Anwendung von Arzneimitteln durch die Patientinnen und Patienten schädliche Stoffe in die Umwelt eingetragen werden.
Sehr problematisch ist zum Beispiel der Wirkstoff Diclofenac in den beliebten Schmerzsalben. Patienten sollten wissen, dass sie sich nach dem Eincremen erst die Hände mit einem Papiertuch abwischen und dies im Restmüll entsorgen sollten, bevor sie sich die Hände waschen, damit möglichst wenig von dem Wirkstoff ins Abwasser gelangt. Solch einfache Tipps können helfen, die Umweltbelastung möglichst gering zu halten.