Neue Ernährungsempfehlungen bei Diabetes |
Um die angestrebte Gewichtsreduktion zu erreichen, könnten Abnehmwillige prinzipiell unter verschiedenen Methoden wie Low-Carb- und Low-Fat-Ernährung sowie Formula-Diäten oder Intervallfasten wählen. »Wir haben in der Literatur sehr gute Effekte für diese Ernährungsformen gefunden«, so Rubin. »Soll keine bestimmte Diät eingesetzt werden, so sind für das Diabetesmanagement mediterrane, vegetarische oder vegane Ernährungsmuster gleichermaßen geeignet«, führt die Ernährungsmedizinerin weiter aus.
Entscheidend sei, dass die Abnehmstrategie zu den Neigungen und Besonderheiten der übergewichtigen Person passt und nachhaltig im Alltag umgesetzt werden kann. Die ärztliche Überwachung der Maßnahmen zur Gewichtsreduktion könne angezeigt sein. Sei keine dieser Ernährungsformen effektiv, so könnten bariatrische Operationen zum Ziel der Diabetesremission und somit Minderung auch von Folgekomplikationen führen.
Zur sogenannten nordischen Ernährung sowie einer Ernährungsumstellung mit Hilfe der DASH-Diät (DASH = Diätetischer Ansatz zum Stopp von Hypertension) oder Paleo-, sprich: Steinzeit-Diät lägen dagegen noch zu wenige Studien vor.
Sicher belegt hingegen sei, dass regelmäßige körperliche Aktivität auch geringer Intensität – etwa zügiges Gehen nach den Mahlzeiten – die Körpergewichtsregulation verbessert. »Schnelles Spazierengehen nach dem Essen hilft definitiv beim Abnehmen«, betont Rubin.
Generell lasse sich festhalten: »Wer unverarbeitete, naturbelassene Lebensmittel zu sich nimmt, liegt richtig.« Darüber hinaus sollten Kohlenhydrate bevorzugt in Form von Vollkornprodukten, stärkearmen Gemüsesorten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Hafer verzehrt werden. Süssstoff in üblichen Mengen sei unbedenklich, zuckerarmes Obst besonders im Hinblick auf den Ballaststoffgehalt hilfreich und mäßiger Alkoholkonsum mit einer guten Stoffwechseleinstellung vereinbar.
Insgesamt müsse die Ernährungstherapie stets ziel- und patientengerecht abgestellt werden. Ob in der Sprechstunde, per Mail oder Telefonie: Individualisierte Ernährungsberatung sollte öfter angeboten werden, so Rubin. Eine Ernährungstherapie sei auch per App auf Rezept umsetzbar. »In jedem Fall sollte möglichst früh eine Therapie angeboten werden«, betont die Ärztin.