Neue Angebote wissenschaftlich begleiten |
Jennifer Evans |
19.08.2021 15:00 Uhr |
Entscheidend für die Entwicklung neuer Services aus der Apotheke ist zudem, diese von Anfang an kritisch auf den Prüfstand zu stellen und wissenschaftlich zu evaluieren. Da ist Holbein einer Meinung mit Lars-Åke Söderlund, der beim FIP die Entwicklung der Offizinen und Klinikapotheken verantwortet. Dabei gehe es nicht nur um die Effektivität einer bestimmten Dienstleistung, sondern auch um deren Nutzen für den Patienten.
Darüber hinaus pocht er auf einen klar strukturieren und dokumentierten Prozess, um interdisziplinäre Angebote in Zukunft zum Erfolg zu führen. Gemeint ist, dass von Beginn an der beteiligte Personenkreis, die Finanzierung, das Studiendesign sowie die Informationen, die Patienten erhalten, feststehen müssen. Mindestens ebenso ausschlaggebend sei, die Zielgruppen und deren Bedürfe genau zu definieren, ergänzte er. Im Idealfall lässt sich so am Ende ein erfolgreiches Modell auch auf andere Bereiche im Gesundheitssystem übertragen. Im Hinterkopf behalten sollte jeder Heilberufler laut Söderlund den langfristigen Weg: Den Patienten zu ermächtigen, seine Gesundheit selbst zu managen. Und zwar durch alle Lebensphasen hinweg.
Einig waren sich die Expertinnen und Experten, dass die elektronische Patientenakte eine entscheidende Rolle spielt, wenn wissenschaftliche Analysen etwa den Wert sektorenübergreifender und pharmazeutischer Dienstleitungen belegen sollen. Allerdings bedauerten sie, dass dafür in vielen Ländern oft noch einheitliche technische Standards fehlen.