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Pharmazeutische Dienstleistungen

Neue Angebote wissenschaftlich begleiten

Wie lassen sich neue pharmazeutische Dienstleistungen erfolgreich etablieren? Darüber tauschten sich am gestrigen Mittwoch mehrere Expertinnen und Experten im Rahmen eines Webinars des Weltapothekerverbands FIP aus. 
Jennifer Evans
19.08.2021  15:00 Uhr

Wenn es darum geht, neue pharmazeutische Dienstleistungen zu etablieren, kämpfen viele Apotheker gegen den Widerstand der Ärzte. Neuseeland bildet da keine Ausnahme, wie Bob Buckham von der Organisation Integrated Community Pharmacy Services Central Technical Advisory Services, bei einem Webinar der International Pharmaceutical Federation (FIP) berichtete.

Seinen Angaben zufolge wehren sich die neuseeländischen Mediziner, dass die Pharmazeuten mehr Verantwortung übernehmen und neue Angebote für Patienten einführen wollen. Um die Versorgung für die Zukunft zu verbessern, müssten dort die beiden Berufsgruppen erst einen Schritt aufeinander zu gehen. Dafür sei gegenseitiger Respekt für das Fachwissen des anderen ausschlaggebend, hebt er hervor. Auch fehlt es Buckhams Angaben zufolge den neuseeländischen Politikern an einer Strategie für das Gesundheitswesen. Qualifizierte Arbeitskräfte allein reichten nicht aus, die Heilberufler müssten auch dasselbe Ziel vor Augen haben, sagte er. Insbesondere für ein gutes Medikationsmanagement sei es essenziell, dass Mediziner und Pharmazeuten künftig Hand in Hand arbeiteten. Was Buckham ebenfalls noch fehlt, ist ein unterstützendes Umfeld, in dem Apotheker und Ärzte ihre Ideen für neue Versorgungsmodelle ausprobieren können. Und wenn sie dann gewisse Schlüsselfaktoren identifiziert haben, die Innovationen in die Standardversorgung zu integrieren.

Damit die Apotheker in Zukunft für neue Dienstleistungen gut gerüstet sind, sollten sie außerdem bestmöglich geschult sein. Das unterstrich Bärbel Holbein, Dozentin an der Universität Bremen und beim FIP zuständig für den Bereich integrierte Dienstleistungen. Ein Fort- und Ausbildungsprogramm für die Pharmazeuten müsse daher systematisch aufgebaut sein. Insbesondere gelte es, auch die Kompetenz von Lehrern, Ausbildern und Dozenten zu stärken, betonte sie. Aus ihrer Sicht lauten die zentralen Fragen: Welches »Skill Set« benötigt der Apotheker der Zukunft und welche anderen Heilberufler sollte dessen Aus- und Weiterbildung einbeziehen. Und wie lassen sich beispielsweise die Herausforderungen der Digitalisierung oder hybrider Arbeitsformate gut vermitteln?

Ein strukturierter Prozess bringt Erfolg

Entscheidend für die Entwicklung neuer Services aus der Apotheke ist zudem, diese von Anfang an kritisch auf den Prüfstand zu stellen und wissenschaftlich zu evaluieren. Da ist Holbein einer Meinung mit Lars-Åke Söderlund, der beim FIP die Entwicklung der Offizinen und Klinikapotheken verantwortet. Dabei gehe es nicht nur um die Effektivität einer bestimmten Dienstleistung, sondern auch um deren Nutzen für den Patienten.

Darüber hinaus pocht er auf einen klar strukturieren und dokumentierten Prozess, um interdisziplinäre Angebote in Zukunft zum Erfolg zu führen. Gemeint ist, dass von Beginn an der beteiligte Personenkreis, die Finanzierung, das Studiendesign sowie die Informationen, die Patienten erhalten, feststehen müssen. Mindestens ebenso ausschlaggebend sei, die Zielgruppen und deren Bedürfe genau zu definieren, ergänzte er. Im Idealfall lässt sich so am Ende ein erfolgreiches Modell auch auf andere Bereiche im Gesundheitssystem übertragen. Im Hinterkopf behalten sollte jeder Heilberufler laut Söderlund den langfristigen Weg: Den Patienten zu ermächtigen, seine Gesundheit selbst zu managen. Und zwar durch alle Lebensphasen hinweg.

Einig waren sich die Expertinnen und Experten, dass die elektronische Patientenakte eine entscheidende Rolle spielt, wenn wissenschaftliche Analysen etwa den Wert sektorenübergreifender und pharmazeutischer Dienstleitungen belegen sollen. Allerdings bedauerten sie, dass dafür in vielen Ländern oft noch einheitliche technische Standards fehlen.

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