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Am Dienstagabend kamen auf Einladung von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening rund 300 Gäste ins Deutsche Apothekerhaus in Berlin. / Foto: Ansgar Schwarz
In den nächsten Wochen wollen die Apothekerinnen und Apotheker noch deutlicher klarmachen, dass sie sich Sorgen um die Arzneimittelversorgung der Menschen hierzulande machen, sofern das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) nicht mehr an seinem ALBVVG-Entwurf arbeitet. Konkret geht es der Standesvertretung darum, wieder uneingeschränkt die erleichterten Austauschregeln zu erhalten. Außerdem kämpft sie für einen höheren Engpass-Ausgleich. Den derzeit vorgesehenen Wert von 50 Cent betrachtet die ABDA als »Herabwürdigung ihrer Leistungen«.
Unter anderem diese Aspekte dürften Thema bei den Gesprächen mit den Abgeordneten am gestrigen Dienstagabend gewesen sein. Dabei waren unter anderem der Bayerische Staatsminister für Gesundheit und Pflege Klaus Holetschek (CSU), der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Andrew Ullmann, CDU-Apothekenexperte Georg Kippels sowie weitere Mitglieder aus dem Gesundheitsausschuss des Bundestags wie Erwin Rüddel (CDU) und Stephan Pilsinger (CSU), Kathrin Vogler (Die Linke) sowie Kristine Lütke (FDP).
Zu übersehen wäre der Unmut der Apothekerschaft gegenüber den aktuellen Plänen aus dem BMG ohnehin nicht gewesen: Denn an den Fenstern im Erdgeschoss des Apothekerhauses hatte die Standesvertretung rot-weißes Protest-Flatterband angebracht. Zwar findet der eigentliche Protesttag erst am 14. Juni statt, doch ein passender Zeitpunkt, um auf Nachbesserungen im parlamentarischen Prozess zu pochen, war schon am gestrigen Dienstagabend – allerdings ging es da wohl eher um die leisen Töne.
Mit dem angekündigten Aktionstag will die ABDA dann aber lautstark darauf aufmerksam machen, dass die Versorgung der Patienten auf dem Spiel steht – sofern das BMG mit seinen derzeitigen Plänen fortfährt.
»Jeder einzelne Mensch –egal, wo er wohne in Deutschland – habe das Recht, eine verlässliche Arzneimittelversorgung zu bekommen«, betonte die ABDA-Präsidentin und Gastgeberin Gabriele Regina Overwiening bei ihrer Eröffnungsrede am gestrigen Dienstagabend vor den rund 300 Gäste aus Gesundheitswesen und Politik.