Natalizumab demnächst auch als Fertigspritze |
Daniela Hüttemann |
13.04.2021 15:18 Uhr |
Einen speziellen Infusionsplatz brauchen Arztpraxen demnächst nicht mehr, wenn sie ihre MS-Patienten mit Natalizumab behandeln wollen (Symbolbild). / Foto: Getty Images/FG Trade
Zugelassen ist Natalizumab bei Erwachsenen mit hochaktiver, schubförmig remittierend verlaufender Multipler Sklerose (RRMS) trotz Behandlung mit einem vollständigen und angemessenen Zyklus mit mindestens einer krankheitsmodifizierenden Therapie oder bei Patienten mit rasch fortschreitender RRMS. Der starke Immunmodulator von Biogen ist seit 2006 als Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung auf dem Markt. Die Patienten bekommen die Infusion einmal im Monat.
Nun bringt der Hersteller den Arzneistoff auch als Fertigspritze auf den Markt; die Zulassung wurde am 26. März erteilt. Für eine vollständige Dosis (300 mg) müssen zwei Fertigspritzen à 150 mg Natalizumab subkutan appliziert werden; genau wie bei der Infusion wird die Medikation alle vier Wochen verabreicht. Während die Infusion jedoch über eine Stunde läuft, spare die Verabreichung mit der Fertigspritzen in der Arztpraxis Zeit und einen speziellen Infusionsplatz. Genau wie nach der Infusion muss der Patient jedoch zumindest während der ersten sechs Applikationen eine Stunde lang nachbeobachtet werden. Bei den folgenden Applikationen liegt die Nachbeobachtungszeit im Ermessen des Arztes. Trotzdem verkürzt sich bei der subkutanen Spritze der Zeitaufwand gegenüber der Infusion deutlich. Laut Biogen hatten die Studien DELIVER und REFINE eine vergleichbare Wirksamkeit und Sicherheit gegenüber der Infusion bestätigt.
Biogen will die neue Darreichungsform ab dem 1. Mai verfügbar machen.