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Gesundheitsbranche

Nachhaltigkeit im Fokus

Ressourcenschonung, Klimaschutz, ökologisch und sozial verantwortungsvolles Handeln: Das Thema Nachhaltigkeit ist zentral für unsere Zukunft und steht nicht zuletzt angesichts des Klimawandels und der zunehmend gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ungleichheiten immer mehr im Fokus. Auch auf der diesjährigen Expopharm und dem Deutschen Apothekertag (DAT) in München.
Ev Tebroke
22.08.2022  07:00 Uhr

Ressourcenschonung, Klimaschutz, ökologisch und sozial verantwortungsvolles Handeln: Das Thema Nachhaltigkeit ist zentral für unsere Zukunft und steht nicht zuletzt angesichts des Klimawandels und der zunehmenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ungleichheiten immer mehr im Fokus. Auch auf der diesjährigen Expopharm und dem Deutschen Apothekertag (DAT) in München.

Nachhaltigkeit ist auch für die Pharmabranche ein wichtiges Thema. Denn der Gesundheitssektor hat laut einer Studie der Wirtschaftsprüfer von PwC einen Anteil von 4,4 Prozent an den weltweiten CO2-Emissionen– und damit mehr als die Schifffahrt oder derFlugverkehr. In Deutschland liegt dieser Wert demnach sogar bei 5,2 Prozent. Neben Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Herstellern von Medizinprodukten ist somit auch dieArzneimittelbranche entscheidend mitverantwortlich für den Klimawandel. Ein Umdenken und nachhaltige Lösungen sind gefragt und die Suche danach ist diesmal eins der Schwerpunktthemen auf dem Deutschen Apothekertag (DAT).

Der DAT steht in diesem Jahr unter dem Motto »Klimawandel, Pharmazie und Gesundheit«. Gleich der erste Themenblock des Apothekerparlaments widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit und bündelt die Forderungen der Apothekerschaft in diesem Bereich. Insgesamt 18 Anträge sind dazu auf der Hauptversammlung der Apothekerinnen und Apotheker eingegangen. Dabei geht es etwa um Reduzierung des Verpackungsmülls und einen Appell an die Industrie zur Entwicklung nachhaltiger umweltschonender Verpackungskonzepte. Aber auch darum, die Ressource Arzneimittel nachhaltiger zu machen, etwa durch längere Haltbarkeiten, mehr lokale Produktion und kürzere Lieferketten. Auch verpflichtende Angaben zu Umweltrisiken von Arzneimitteln sowie deren Aufnahme in die ABDA-Datenbank stehen im Fokus.

Roter Faden im Programm

Wie ein roter Faden zieht sich das Thema zudem durch das Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramm der Expopharm. So widmet sich etwa das InspirationLab, ein seit 2019 auf der Expopharm eingeführtes Format zur Wissensvermittlung, der Frage, wie die Arbeit in der Apotheke nachhaltiger gestaltet werden kann. Unter dem Titel »Nachhaltigkeit in der Apotheke – Mission Impossible?« finden am 16. September 2022 in Halle B2/Stand D2 zahlreiche Formate zum Thema statt. Den Abschluss macht von 12.50 bis 13.50 Uhr unter der Rubrik »PZ Nachgefragt« eine politische Diskussionsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern der ABDA, des Vereins demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VDPP), der Grünen und des Bundesgesundheitsministeriums.

Auch in der Industrie legen bereits einige Unternehmen einen Fokus auf Nachhaltigkeit. Dabei geht es etwa um komplett natürliche und biologisch abbaubare Gesundheitsprodukte, ressourcenschonende Elektronik-Komponenten, nachhaltige Fertigung aus recycelten Rohstoffen, Thermoverpackungen aus Naturfaser und Ähnlichem. Insgesamt haben zwar erst 36 der rund 500 Aussteller in ihrem Unternehmensprofil diesen Aspekt als Schwerpunkt angegeben. Aber weitere dürften folgen. Fakt ist, das Thema Nachhaltigkeit ist auch in der Pharmabranche angekommen.

Übrigens: Wer sich ausführlich mit dem Thema beschäftigen möchte, dem sei schon jetzt die zur Expopharm erscheinende PZ 37 nahegelegt. Dort ist Nachhaltigkeit das Titelthema.

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