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Studie mit Leistungssportlern
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Myokarditis häufig unbemerkt nach Covid-19

Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann wie andere Virusinfekte auch eine Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) auslösen. Diese sollte unbedingt auskuriert werden, um bleibende Herzschäden zu vermeiden, bleibt aber oft unbemerkt, wie eine Studie aus den USA zeigt.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 04.06.2021  16:30 Uhr

Vorsicht auch nach Impfung?

Möglicherweise ist auch jungen Männern nach einer Covid-19-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff dasselbe zu raten. Denn einem Bericht aus Israel zufolge war dort die Rate von Myokarditiden bei vollständig mit Comirnaty® von Biontech/Pfizer geimpften Männern zwischen 16 und 24 Jahren um den Faktor 5 bis 25 gegenüber dem Erwarteten erhöht.

Ein Blick auf die absoluten Zahlen (einer von 3000 bis zu einer von 6000 Geimpften, also 0,033 bis 0,017 Prozent) zeigt zwar, dass die Rate viel niedriger war als bei den von Covid-19 genesenen Sportlern in der US-Studie. Allerdings handelt es sich bei den Zahlen aus Israel um gemeldete Fälle und nicht das Ergebnis eines Screenings – und Letzteres hat ja gerade gezeigt, dass die Dunkelziffer hoch zu sein scheint. Bevor der mögliche Zusammenhang zwischen der Impfung und einer Myokarditis nicht offiziell bestätigt wurde und auch eine überzeugende Erklärung für einen eventuellen Pathomechanismus gefunden ist, sind alle Schlüsse, die daraus gezogen werden können, jedoch mit Vorsicht zu interpretieren.

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