Myokarditis bei jungen Patienten nach Covid-19-Impfung |
Theo Dingermann |
24.09.2024 15:45 Uhr |
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie zeigten, dass der anfängliche klinische Verlauf von C-VAM zwar oft mild war, wobei eine große Mehrheit (96 Prozent) unter Brustschmerzen und erhöhten Troponin-Werten litt. In der Mehrzahl der Fälle (82 Prozent) ließ sich ein Myokardschaden durch eine LGE in der kardialen MRT nachweisen. Ältere männliche Teilnehmer waren vermehrt betroffen, ebenso Personen, die ihre erste oder zweite Dosis des mRNA-Impfstoffs erhielten, verglichen mit Personen, deren Immunstatus aufgefrischt wurde.
Im Gegensatz zu MIS-C-Patienten, die häufig eine intensivmedizinische Behandlung benötigten und höhere Werte an Entzündungsmarkern aufwiesen, hatten C-VAM-Patienten höhere Spiegel an Markern für einen Myokardschaden.
Langfristig zeigten die klinischen Ergebnisse für C-VAM einen positiven Verlauf. Über einen mittleren Nachbeobachtungszeitraum von etwa 178 Tagen wurden keine kardialen Todesfälle oder die Notwendigkeit von Herztransplantationen gemeldet. Trotzdem bestand bei 60 Prozent der Patienten, die nachuntersucht wurden, weiterhin eine LGE, was die Notwendigkeit einer fortlaufenden klinischen Überwachung unterstreicht.
Diese vergleichende Analyse von MIS-C- mit C-VAM-Patienten zeigt, dass bei Letzteren eine Herzfunktionsstörung deutlich weniger wahrscheinlich war als bei MIS-C in Folge einer Infektion mit SARS-CoV-2. Dennoch kann es auch nach einer Impfung mit mRNA-Impfstoffen in seltenen Fällen zu einer signifikanten Myokardschädigung kommen, die der einer viralen Myokarditis ähnelt. Angesichts der ungewissen langfristigen Folgen dieser Myokardschädigung empfehlen die Forschenden eine fortgesetzte Überwachung.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.