Monoklonaler Antikörper schützt vor Malaria |
Theo Dingermann |
17.08.2021 13:30 Uhr |
Der monoklonale Antikörper CIS43LS erkennt eine hoch konservierte Region des Circumsporozoit-Proteins des Malariaerregers Plasmodium falciparum. / Foto: Adobe Stock / Kateryna_Kon
Nach wie vor nimmt die Häufigkeit von Malaria-Erkrankungen in vielen Gebieten zu, obwohl der Einsatz nicht pharmakologischer und pharmakologischer Maßnahmen stetig steigt. Die Fortschritte bei der Entwicklung von schützenden Impfstoffen sind immer noch unzureichend.
So schützt beispielsweise der RTS,S-Impfstoff, der auf das präerythrozytäre Stadium der Malariaparasiten abzielt, Kindern im Alter von 5 bis 17 Monaten zu 50 Prozent vor einer klinischen Infektion nach einem Jahr und zu 28 Prozent über einen Zeitraum von vier Jahren. Dies macht deutlich, dass zusätzliche Optionen zum Schutz vor Malaria dringend erforderlich sind, um die Krankheit besser zu kontrollieren und möglicherweise zu eliminieren.
In diesem Zusammenhang lässt eine Studie aufhorchen, die jetzt im »New England Journal of Medicine« (NEJM) publiziert wurde. Forscher um Martin R. Gaudinski vom Vaccine Research Center des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) haben das Potenzial des monoklonalen Antikörpers CIS43LS, der eine besonders lange Halbwertszeit besitzt, ausgelotet und untersucht, inwieweit dieser Antikörper in der Lage ist, vor einer Infektion zu schützen.
CIS43LS ist eine Weiterentwicklung des neutralisierenden monoklonalen Antikörpers CIS43, der nicht etwa an den immundominanten zentralen NANP-Wiederholungseinheiten des Circumsporozoit-Proteins von Plasmodium falciparum, einem der Malariaerreger, bindet. Vielmehr erkennt dieser Antikörper den Übergang der N-terminalen zu den zentralen Wiederholungsregionen des Circumsporozoit-Proteins. In vorangegangenen Studien hatten die Autoren gezeigt, dass diese Region bei P. falciparum hoch konserviert ist. Der ursprünglich aus einem Teilnehmer an einer klinischen Studie isolierte Antikörper wurde durch gerichtete Mutagenese an zwei Aminosäurepositionen modifiziert, um die Plasmahalbwertszeit deutlich zu verlängern.