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Wechseljahresbeschwerden

Mit Phytos Symptome lindern

Die meisten Frauen treffen die Wechseljahre buchstäblich mitten im Leben, wenn Familie und Beruf den vollen Einsatz fordern. Zur Linderung von Beschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche stehen in der Selbstmedikation zahlreiche Phytotherapeutika zur Verfügung.
AutorKontaktMaria Pues
Datum 12.03.2024  18:00 Uhr
Leitlinie rät zu zugelassenen Arzneimitteln

Leitlinie rät zu zugelassenen Arzneimitteln

Zur Behandlung von vasomotorischen Beschwerden empfiehlt die Leitlinie eine Hormonersatztherapie. Für Frauen, die diese nicht wünschen oder deren Beschwerden moderat ausgeprägt sind, stehen verschiedene rezeptfreie pflanzliche Präparate zur Verfügung. Die S3-Leitlinie »Peri- und Postmenopause – Diagnostik und Interventionen« rät dabei, zugelassenen Arzneimitteln gegenüber Nahrungsergänzungsmitteln den Vorzug zu geben, da an Arzneimittel höhere Qualitätsanforderungen gestellt werden. Selbst bei ihnen ist die Studienlage allerdings häufig unbefriedigend bis widersprüchlich.

Grundsätzlich gilt auch, dass eine Wirkung erst nach länger dauernder, regelmäßiger Einnahme zu erwarten ist. Je nach Präparat kann dies vier bis sechs Wochen erfordern. Als Arzneimittel sind Extrakte aus dem Wurzelstock der Traubensilberkerze (Actaea racemosa, früher Cimicifuga racemosa) oder aus Rapontikrhabarber (Rheum raponticum, sibirischer Rhabarber) verfügbar. Produkte mit Soja- oder Rotkleeextrakt sind als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt. Keine Selbstmedikation sollte bei Patientinnen mit oder nach einer hormonabhängigen Tumorerkrankung erfolgen.

Arzneimittel mit Traubensilberkerzen-Extrakten (etwa Remifemin®) sind seit Jahrzehnten auf dem deutschen Markt verfügbar. Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel HMPC der Europäischen Arzneimittelagentur bescheinigt ihnen einen Well-established-Use bei klimakterischen Beschwerden wie Hitzewallungen und übermäßiges Schwitzen. Neben einem Gemisch aus Triterpenglykosiden sind unter anderem Phenylcarbonsäuren enthalten. Welche Inhaltsstoffe für die Wirkungen verantwortlich sind und wie diese zustande kommen, ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt.

Während man früher eine estrogenartige Wirkung vermutete, geht man heute davon aus, dass die Wirkungen nicht über Estrogenrezeptoren, sondern unter anderem über Dopamin- und Serotoninrezeptoren im ZNS zustande kommen. Diskutiert wurde außerdem eine mögliche Hepatotoxizität. Ein kausaler Zusammenhang konnte jedoch nicht festgestellt werden. Die Leitlinie verweist auch auf einen systematischen Review, der eine gute Verträglichkeit feststellte und weder Hinweise auf Lebertoxizität noch auf estrogenartige Wirkungen fand (»Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine« 2013, DOI: 10.1155/2013/860602).

Ebenfalls als Arzneimittel zugelassen ist ein Extrakt aus dem Rapontikrhabarber (etwa Femi-Loges®). Er ist indiziert zur Besserung von psychischen und neurovegetativen Beschwerden infolge der Wechseljahre, zum Beispiel Hitzewallungen und Schweißausbrüche, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Ängstlichkeit. Seine Hauptinhaltsstoffe sind Rhaponticin und Desoxyrhaponticin. Der Extrakt wirkt als selektiver Aktivator des Estrogenrezeptors-β (ERβ). Hinsichtlich der Hyperproliferation verschiedener Gewebe wird er als Gegenspieler zu ERα-vermittelten Effekten angesehen.

Widersprüchliche Studienergebnisse beschreibt die Leitlinie zu Phytoestrogenen, wie sie etwa in Sojaextrakten oder Rotkleeextrakten enthalten sind. In manchen Studien fand sich eine signifikante Linderung von Hitzewallungen. Allerdings empfiehlt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) tägliche Höchstmengen: Diese betragen für gesunde Frauen nach den Wechseljahren 100 mg Soja-Isoflavone und 43,5 mg Rotklee-Isoflavone; für Frauen in den Wechseljahren gibt es keine gesonderten Empfehlungen. Die EFSA rät außerdem, Produkte mit Soja-Isoflavonen nicht länger als zehn und Produkte mit Rotklee-Isoflavonen nicht länger als drei Monate einzunehmen.

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