Mit Nasensprays wieder frei durchatmen |
Hypertone Salzlösung wirkt ebenfalls leicht abschwellend und kann vom Kleinkind- bis zum Erwachsenenalter als mild wirksame Alternative zu α-Sympathomimetika eingesetzt werden (wie Hysan® Salinspray, Rhinomer® Plus). Für diese Präparate ist die Anwendungsdauer nicht beschränkt. Nasenmittel, die den Sekretfluss fördern und die Schleimhäute befeuchten, sind vor allem dann sinnvoll, wenn das Nasensekret im Verlauf einer Schnupfenerkrankung dickflüssiger wird. Dazu eignen sich Sprays, Salben oder Nasenspülungen mit Sole- oder Meersalzlösungen (wie Abtei Nasen Spülung mit Meersalz, Emser® Nasenspray, Minerasol®). Auch Hyaluronsäure (wie Hysan® Hyaluronspray) und Ectoin (wie Pari Protect® Nasenspray, Olynth® Ectomed) werden in Form von Nasensprays zur Befeuchtung der Nasenschleimhäute eingesetzt. Sie sollen einen luftdurchlässigen Hydrofilm auf der Nasenschleimhaut bilden und diese beruhigen und befeuchten.
Nasenöle auf Basis von Sesamöl (wie GeloSitin®) oder Erdnussöl (wie Coldastop® Nasenöl) können ebenfalls angewendet werden, um die geschädigte Nasenschleimhaut zu pflegen und zu befeuchten. Der Zusatz von Vitamin E oder A soll die Regeneration der gereizten Schleimhäute unterstützen. Ölige Nasentropfen sollten bei Kindern unter drei Jahren, Bettlägerigen und Patienten mit Schluckstörungen nicht gegeben werden; die theoretische Gefahr einer Lipidpneumonie steht im Raum. Dies ist eine schwer behandelbare Form der Lungenentzündung, die entstehen kann, wenn feinste Fetttröpfchen in die Lunge gelangen.
Tipp für wunde Nasen: Befeuchtend wirkende Substanzen genauso wie die Öle können Borken, die aus getrocknetem Sekret entstehen, aufweichen und schonend ablösen, ohne die Schleimhäute weiter zu reizen. Die Regeneration ist auch ein Fall für Dexpanthenol. Es ist sowohl in Monopräparaten (wie Bepanthen® Augen- und Nasensalbe, Nasic®-cur) als auch zusammen mit einem α-Sympathomimetikum (wie NasenDuo®, nasic®, Otriven® protect) oder Meersalz (wie Bepanthen® Meerwasser-Nasenspray) in Kombipräparaten enthalten. Hyaluronsäure verlängert den Feuchteffekt (wie Hysan® Hyaluronspray).
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Die »Entwöhnung« von abschwellenden Nasentropfen bei Rhinitis medicamentosa erfolgt durch eine schrittweise Dosisreduktion. Zunächst wechselt der Betroffene auf ein Präparat für Kinder und danach für Babys. Schließlich genügt Salzlösung, um die Nasenschleimhäute feucht zu halten, bis sie wieder vollständig regeneriert sind. Wenn eine Rhinitis medicamentosa schon länger besteht, ist das Verfahren langwieriger. Hier ist die sogenannte Ein-Loch-Methode empfehlenswert. Dabei wird das oben beschriebene Verfahren zunächst nur in einem Nasenloch durchgeführt. Anwendungshäufigkeit und Dosierung werden schrittweise gesenkt, bis der Patient nur noch einmal täglich ein Meerwasser- oder Salzspray benötigt und über dieses Nasenloch wieder frei atmen kann. Danach wird die Prozedur im zweiten Nasenloch wiederholt.
Bei der nächsten Erkältung sollte der Betroffene vorsichtshalber auf Nasensprays und -tropfen mit α-Sympathomimetika verzichten, um keinen Rückfall zu riskieren.