Pharmazeutische Zeitung online
Biontech-Impfstoff

Mit diesen Nebenwirkungen ist zu rechnen

Erste Daten aus der Zulassungsstudie zum Biontech/Pfizer-Impfstoff BNT162b2 mit mehr als 43.000 Probanden wurden nun publiziert. Sie belegen Wirksamkeit und Sicherheit der Vakzine. Auch die Nebenwirkungen werden ausführlich gelistet – sie bewegen sich im zu erwartenden Bereich.
Theo Dingermann
11.12.2020  07:00 Uhr

Schwere unerwünschte Ereignisse

Über ein unerwünschtes Ereignis berichten mehr BNT162b2- als Placebo-Empfänger (27 versus 12 Prozent). 64 Probanden aus der Verum-Gruppe (0,3 Prozent) und sechs aus der Placebogruppe (<0,1 Prozent) berichteten über eine Lymphadenopathie.

Nur wenige Teilnehmer in beiden Gruppen hatten so schwere unerwünschte Ereignisse, dass sie die Studie abbrechen mussten. Unter den BNT162b2-Empfängern wurden vier schwerwiegende unerwünschte Ereignisse berichtet (Schulterverletzung im Zusammenhang mit der Verabreichung des Impfstoffs, Lymphadenopathie in der rechten Achselhöhle, paroxysmale ventrikuläre Arrhythmie und Parästhesie im rechten Bein).

Zwei BNT162b2-Empfänger starben im Verlauf der Studie (einer an Artherosklerose, einer an Herzstillstand), ebenso wie vier Placebo-Empfänger (zwei aus unbekannter Ursache, einer an einem hämorrhagischen Schlaganfall und einer an einem Myokardinfarkt).

Keine Todesfälle wurden von den Prüfärzten als mit dem Impfstoff oder Placebo in Verbindung stehend angesehen. Es wurden keine Covid-19-assoziierten Todesfälle beobachtet. Die Sicherheitsüberwachung wird für zwei Jahre nach Verabreichung der zweiten Impfstoffdosis fortgesetzt.

Begeisterter Kommentar

In einem Kommentar zu der Publikation betonen Eric J. Rubin und Dan L. Longo, die verantwortlichen Chefredakteure des NEJM, wie wichtig die nun publizierten Daten seien. Zwar hatten auch schon frühe klinische Studien gezeigt, dass der Impfstoff sowohl humorale als auch zelluläre Immunität induzieren kann. Allerdings war unklar, ob diese Reaktionen ausreichen, um vor einer symptomatischen Infektion zu schützen. »Heute wissen wir es«, so die beiden Editoren. Und sie ergänzen: »Die Ergebnisse sind beeindruckend.«

Allerdings weisen sie auch auf einige Ungewissheiten hin. So ist die Zahl der schweren Fälle von Covid-19 (einer in der Verum-Gruppe und neun in der Placebo-Gruppe) zu gering, um Rückschlüsse darauf zu ziehen, ob die seltenen Fälle, die bei geimpften Personen auftraten, tatsächlich schwerer sind. Aus praktischen Gründen hatten sich die Studienärzte nämlich darauf verlassen, dass die Studienteilnehmer Symptome aus eigenem Antrieb meldeten und auch zur Untersuchung erschienen. Hier könnte sich ein Bias verstecken: Symptome, die eigentlich auf Covid-19 hindeuteten, könnten von den Studienteilnehmern als impfassoziiert interpretiert und in der Folge nicht gemeldet worden sein.

Zudem wurden einige wichtige Daten wie die Rate der asymptomatischen Erkrankungen (gemessen an der Serokonversion gegen ein virales Nukleoprotein, das nicht Bestandteil des Impfstoffs ist) bisher nicht erhoben. Trotz alldem seien die Studienergebnisse beeindruckend genug, um jeder denkbaren Analyse standzuhalten, so die NEJM-Editoren. »Dies ist ein Triumph«, resümieren sie.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa