| Alexandra Amanatidou |
| 02.12.2025 17:00 Uhr |
»Während der Pandemie und auch jetzt in der Aufarbeitung werden Grundprinzipien des methodischen Weges von Datenwissens nicht angewendet«, kritisierte Gerd Antes, Mathematiker und Medizinstatistiker. Er mahnte ein kontrafaktisches Denken an, bei dem die Wirksamkeit von Maßnahmen daran gemessen wird, wie sich die Realität ohne diese entwickelt hätte. Es reiche nicht aus, allein auf verhinderte Infektionen und Todesfälle zu schauen; gleichzeitig müssten auch die medizinischen, sozialen, psychischen und wirtschaftlichen Schäden in den Blick genommen werden.
Die nächtlichen Ausgangssperren während der Lockdowns bezeichnete er beispielhaft als Fehler. Und: »Das Ausbleiben einer Katastrophe wurde als Beleg einer Wirksamkeit von Maßnahmen gedeutet«, was Antes als nicht zulässig beschrieb, »weil der notwendige Vergleich durch eine Behauptung ersetzt wurde«.
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