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Interview Thomas Preis (AVNR)

»Mit Antigentests würden wir einen spürbaren Mehrwert schaffen«

Antigen-Schnelltests, die auf das Coronavirus testen, sollen künftig eine größere Rolle spielen. Doch einige gesetzliche Regelungen verbieten die Abgabe an Endverbraucher. Thomas Preis, Chef des Apothekerverbandes Nordrhein, erklärt im Interview mit der PZ, warum die Apotheker bei dem Thema in die Offensive gehen sollten. Und: Welche Aufgaben könnten die NRW-Apotheker bei den Coronavirus-Impfungen übernehmen?
Benjamin Rohrer
01.12.2020  11:10 Uhr
In der Schweiz erhalten Apotheker knapp 60 Franken fürs Testen

In der Schweiz erhalten Apotheker knapp 60 Franken fürs Testen

PZ: Zum Beispiel?

Preis: In erster Linie muss dieser große Mehraufwand vergütet werden – und zwar so, dass die Arbeit für die Apotheker auch wirtschaftlich ist. Die Schweizer Kollegen erhalten beispielsweise 57,50 Schweizer Franken pro Test. Zweitens müssen sich die Kollegen natürlich schulen lassen.

PZ: Das Coronavirus ist ja eine meldepflichtige Erkrankung – die diagnostizierenden Ärzte müssen die Krankheit an die Gesundheitsämter melden…

Preis: Ich sehe kein Problem, dass diese Meldepflicht auch Apotheken übertragen wird. Auch wenn die Politik unsere Vorschläge zurzeit noch nicht aufgreift, sollten wir weiter zum Angebot der ABDA im Zusammenhang mit der 3. Änderung des Infektionsschutzgesetzes stehen. Es war und ist ein guter Vorschlag an die Politik in wahrlich nicht einfachen Krisenzeiten auch Corona-Schnelltests in Apotheken anbieten zu können.

Coronavirus-Impfungen: 100 NRW-Apotheken sollen Impfstoffe rekonstituieren

PZ: Stichwort Coronavirus-Impfungen. Man konnte auch lesen, dass Sie in konkreten Gesprächen mit der Landesregierung in NRW stehen, um die Expertise der Apotheker dort einzubringen.

Preis: Wir sprechen mit der Politik über ein Szenario, bei dem etwa 100 auf die Herstellung von Zytostatika spezialisierte Apotheken und Krankenhausapotheken in NRW die Impfstoffe rekonstituieren. Ein Teil der Impfstoffe muss – bevor er an die Impfstellen geht – rekonstituiert, also in einer Kochsalzlösung gelöst werden.

PZ: Gibt es genügend Apotheker in NRW, die dafür Zeit haben und sich das in diesem Ausmaß zutrauen?

Preis: Das sind natürlich alles Apotheken mit Reinraumerfahrung und den entsprechend qualifizierten Apothekenteams. Das geplante Vorgehen bedeutet eine sehr große Kraftanstrengung für die beteiligten Apotheken. Wir haben in den vergangenen zwei Wochen gemeinsam mit unseren Kollegen vom Apothekerverband Westfalen-Lippe und den beiden Kammern unsere Mitglieder nach ihren Produktionskapazitäten befragt. Etwa 100 Kollegen antworteten uns, dass sie ausreichende Kapazitäten zur Verfügung stellen könnten. So wäre es möglich täglich etwa 100.000 Impfdosen vorbereiten zu lassen – allerdings unter einem Vorbehalt.

PZ: Unter welchem denn?

Preis: Es wird sehr auf die Ausgestaltung der Zulassung des Impfstoffes ankommen. Erst nach erfolgter Zulassung werden wir nämlich belastbar über die Stabilität und die Lagerungstemperatur der jeweiligen Impfstoffe informiert sein. Wir sprechen mit der Landesregierung derzeit über ein Szenario, bei dem die Apotheken die zuvor stark gekühlten Impfstoffe rekonstituieren und diese dann innerhalb eines bestimmten Zeitfensters fertig hergestellt an die Impfstellen liefern. Eine der zentralen Fragen ist derzeit aber noch: Wie lange ist der rekonstituierte Impfstoff bei üblichen Kühl- Temperaturen haltbar?

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