Mehr Sicherheit bei Implantaten |
Mangelhafte Silikon-Implantate sorgten 2010 für einen Skandal. Seitdem wird immer wieder über die Sicherheit medizinischer Implantate diskutiert. / Foto: dpa
Zum Start sollen in dem Register alle neu eingesetzten Hüftprothesen und Brustimplantate aufgeführt werden müssen, wie Spahn erläuterte. «Damit wissen wir, wer wann wem etwas eingebaut hat», sagte Spahn der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Donnerstag). Wenn sich herausstelle, dass ein Produkt fehlerhaft sei oder Komplikationen bereite, werde man alle Patienten informieren können, die so ein Implantat in sich trügen. «Auch selbst wenn ein Produkt in Ordnung ist, gewinnen wir Erkenntnisse über dessen Haltbarkeit und Qualität», erklärte Spahn.
Die verantwortlichen Gesundheitseinrichtungen, die betroffenen Patienten sowie die Hersteller würden verpflichtet, an dem Register teilzunehmen, heißt es in dem Gesetzentwurf, der der Zeitung vorliegt. Eingerichtet werden soll das «Deutsche Implantateregister» beim Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (Dimdi), das dem Bundesgesundheitsministerium untersteht. Der Aufbau dürfte drei bis fünf Jahre dauern, wie Spahn deutlich machte. «Wenn das Gesetz zum 1. Januar 2020 in Kraft tritt, sollten wir bis spätestens 2025 alle relevanten Produktkategorien erfasst haben.»
Den Aufbau eines solchen Implantate-Registers hatte schon die vorige große Koalition vereinbart, dies wurde bis zur Bundestagswahl 2017 aber nicht mehr umgesetzt.