Mehr Sicherheit bei Arzneimitteln plus Nahrunsgergänzungsmittel |
Nach Übermittlung des vorläufigen Medikationsplans und telefonischer Rücksprache mit der Hausärztin besprach die Apothekerin in einem Folgegespräch mit Frau M. M. folgende Maßnahmen:
Im Anschluss wurde der Medikationsplan finalisiert (Abbildung), ausgedruckt, erläutert und ausgehändigt. Die Patientin war sehr dankbar für die Rückmeldungen und erläuterte, dass ihr nicht bewusst gewesen war, dass von den NEM Risiken ausgehen können.
Abbildung: Von Ärztin, Apothekerin und Frau M. M. gemeinsam abgestimmter Medikationsplan / Foto: PZ/ARMIN
Bei einem NEM geht der Verbraucher in der Regel davon aus, dass die Anwendung »wenigstens nicht schadet, wenn es denn nichts nützt«. Dieser Patientenfall veranschaulicht jedoch, dass NEM zumindest potenziell Risiken aufweisen können. Bei der Analyse der Einzelzusammensetzung der Präparate von Frau M. M. stellten sich zudem Fragen nach der Sinnhaftigkeit ihrer Gesamtkomposition.
Im Einzelfall ist es jedoch nicht immer einfach, Patienten mit Sachargumenten vom Konsum dieser Produkte abzuhalten. Ein hilfreiches Argument, zusätzlich zum Sicherheitsaspekt, können die Kosten sein. Nach eigener Berechnung muss Frau M.M. für einen Jahresbedarf ihrer elf NEM etwa 900 bis 1200 Euro ausgeben, je nachdem, welche Packungsgrößen sie kauft. In diesem Betrag sind die Versandkosten noch nicht enthalten.
Des Weiteren verdeutlicht der Fall, wie wichtig es sein kann, im Einzelfall die gesamten häuslichen Arzneimittelvorräte und NEM zu überprüfen. Nur so können Probleme überhaupt erkannt und gelöst werden. Durch die kontinuierliche Weiterbetreuung wird die Sicherheit im Umgang mit Arzneimitteln und NEM dauerhaft erhöht.
Literatur bei den Verfassern