Mehr Sicherheit bei Arzneimitteln plus Nahrunsgergänzungsmittel |
Zur Bewertung wurde die errechnete täglichen Gesamtmenge an Vitaminen und Mineralstoffe in den NEM, als Spanne, mit den drei folgenden Empfehlungen verglichen (Tabelle):
Vitamin/Mineralstoff | tägliche Gesamtdosis aller NEM | D-A-CH Referenzwert | UL* | Höchstmengenvorschlag BfR |
---|---|---|---|---|
Vitamin A | 1,55 bis 3,15 mg | 0,7 mg | 1,5 bis 3,0 mg | 0,2 mg |
Vitamin B1 (Thiamin) | 1,1 mg | 1,0 mg | - | - |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 1,4 bis 2 mg | 1,0 mg | - | - |
Vitamin B5 (Pantothensäure) | 2,4 bis 14,4 mg | 6,0 mg | - | - |
Vitamin B6 | 0 bis 2,8mg | 1,4 mg | 20 mg | 3,5 mg |
Vitamin B12 | 4,7 bis 10,7 µg | 4,0 µg | 100 µg | 25 µg |
Vitamin C | 130 bis 230 mg | 95 mg | 1000 mg | 250 mg |
Vitamin E | 17 bis 29 mg | 12 mg | 300 mg | 30 mg |
Eisen | 14,76 mg | 10 mg | - | 6 mg (nur für Frauen von 14 bis ca. 50 Jahren) |
Zink | 18,8 bis 33,8 mg | 7,0 bis 10 mg | 25 mg | 6,5 mg |
Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass bei Eisen, Zink und Vitamin A eine Überschreitung aller drei Referenzgrößen (sofern vorhanden) vorlag. Aus diesem Grund wurde eine nähere Betrachtung der verwendeten Quellen durchgeführt:
Für Zink liegt das UL für Erwachsene bei 25 mg pro Tag, wobei jedoch die höchste Aufnahme oder experimentell verabreichten Dosen von Zink in einzelnen Untersuchungen, die keine unerwünschte Wirkung ergaben, bei 50 mg pro Tag lag.
Zu Eisen merkt das BfR an, dass dieses generell nur nach ärztlich diagnostiziertem Mangel supplementiert werden sollte, und empfiehlt einen entsprechenden Warnhinweis auf NEM. Lediglich für Frauen von 14 bis circa 50 Jahren (vor der Menopause) wird eine Ausnahme gemacht. Die in der Tabelle genannte Höchstmengenempfehlung von 6 mg gilt daher auch nur für diese Gruppe.
Für Vitamin A liegt das UL bei 3,0 mg (Vitamin A in Retinoläquivalenten), um lebertoxische Wirkungen des Vitamins auszuschließen. In der Publikation von 2004 wies das BfR darauf hin, dass in einzelnen Studien für bestimmte Risikogruppen schon bei einer dauerhaften täglichen Einnahme von 1,5 mg Vitamin A ein erhöhtes Risiko für verminderte Knochenmineraldichte und Spontanfrakturen nachgewiesen werden konnte und somit hier das UL bei 1,5 mg anzusetzen sei. Zu diesen Risikogruppen, ist aufgrund ihrer Dauermedikation auch Frau M. M. zu zählen.
In seiner 2018er-Publikation merkt das BfR an, dass Vitamin A ausschließlich von Personen supplementiert werden sollte, die einer zusätzlichen Aufnahme tatsächlich bedürfen. Der Höchstmengenvorschlag von 0,2 mg Vitamin A in Retinoläquivalenten wurde so gewählt, dass das Risiko für unerwünschte gesundheitliche Effekte in adäquat versorgten Bevölkerungsgruppen aus Sicht des BfR nicht erheblich erhöht wird.