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ARMIN-Medikationsmanagement

Mehr Sicherheit bei Arzneimitteln plus Nahrunsgergänzungsmittel

Viele Kunden nehmen neben ihren Arzneimitteln zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel (NEM) ein. Häufig ist ihnen nicht bewusst, dass diese potenziell auch Risiken bergen können. Eine pharmazeutische Prüfung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) kann die Sicherheit im Umgang mit Arzneimitteln und NEM dauerhaft erhöhen.
AutorKontaktDiana Heyer
AutorKontaktDirk Klintworth
AutorKontaktUta Müller
AutorKontaktMartin Schulz
Datum 26.12.2020  11:00 Uhr

Pharmazeutische AMTS-Prüfung für die NEM

Zur Bewertung wurde die errechnete täglichen Gesamtmenge an Vitaminen und Mineralstoffe in den NEM, als Spanne, mit den drei folgenden Empfehlungen verglichen (Tabelle):

  • D-A-CH-Referenzwerte: Empfehlungen der deutschsprachigen Fachgesellschaften für Ernährung zur täglichen Zufuhr eines bestimmten Nährstoffs. Die Referenzwerte sind nach Geschlecht und Alter differenziert und berücksichtigen Schwangere, Stillende und Raucher.
  • Tolerable Upper Intake Level (UL):
    Dieser Wert beschreibt die höchste tägliche Menge eines Nährstoffs, die bei chronischer Gesamtzufuhr, zusätzlich zur üblichen Ernährung, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu negativen gesundheitlichen Wirkungen führt. Es handelt sich hierbei um Schlussfolgerungen auf der Basis einer Risikobewertung, die in Deutschland vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erstmalig 2004 vorgenommen wurde. Teil der Bewertung sind auch:
  • Höchstmengenvorschläge, die jedoch, wie auch die UL, nicht für jedes Vitamin und jeden Mineralstoff abgeleitet werden können, in der Regel aufgrund eines Mangels an Daten, zum Beispiel für Vitamin B1. 2018 erschien eine neue Publikation des BfR, um die Höchstmengenempfehlungen und UL vor dem Hintergrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu aktualisieren.
Vitamin/Mineralstoff tägliche Gesamtdosis aller NEM D-A-CH Referenzwert UL* Höchstmengenvorschlag BfR
Vitamin A 1,55 bis 3,15 mg 0,7 mg 1,5 bis 3,0 mg 0,2 mg
Vitamin B1 (Thiamin) 1,1 mg 1,0 mg - -
Vitamin B2 (Riboflavin) 1,4 bis 2 mg 1,0 mg - -
Vitamin B5 (Pantothensäure) 2,4 bis 14,4 mg 6,0 mg - -
Vitamin B6 0 bis 2,8mg 1,4 mg 20 mg 3,5 mg
Vitamin B12 4,7 bis 10,7 µg 4,0 µg 100 µg 25 µg
Vitamin C 130 bis 230 mg 95 mg 1000 mg 250 mg
Vitamin E 17 bis 29 mg 12 mg 300 mg 30 mg
Eisen 14,76 mg 10 mg - 6 mg (nur für Frauen von 14 bis ca. 50 Jahren)
Zink 18,8 bis 33,8 mg 7,0 bis 10 mg 25 mg 6,5 mg
Tabelle: Übersicht der täglichen Gesamtmenge an Vitaminen und Mineralstoffen in einer Tagesdosis aller NEM von Frau M. M. als Spanne sowie die Angabe der entsprechenden Referenzwerte der deutschen, österreichischen und schweizerische

Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass bei Eisen, Zink und Vitamin A eine Überschreitung aller drei Referenzgrößen (sofern vorhanden) vorlag. Aus diesem Grund wurde eine nähere Betrachtung der verwendeten Quellen durchgeführt:

Für Zink liegt das UL für Erwachsene bei 25 mg pro Tag, wobei jedoch die höchste Aufnahme oder experimentell verabreichten Dosen von Zink in einzelnen Untersuchungen, die keine unerwünschte Wirkung ergaben, bei 50 mg pro Tag lag.

Zu Eisen merkt das BfR an, dass dieses generell nur nach ärztlich diagnostiziertem Mangel supplementiert werden sollte, und empfiehlt einen entsprechenden Warnhinweis auf NEM. Lediglich für Frauen von 14 bis circa 50 Jahren (vor der Menopause) wird eine Ausnahme gemacht. Die in der Tabelle genannte Höchstmengenempfehlung von 6 mg gilt daher auch nur für diese Gruppe.

Für Vitamin A liegt das UL bei 3,0 mg (Vitamin A in Retinoläquivalenten), um lebertoxische Wirkungen des Vitamins auszuschließen. In der Publikation von 2004 wies das BfR darauf hin, dass in einzelnen Studien für bestimmte Risikogruppen schon bei einer dauerhaften täglichen Einnahme von 1,5 mg Vitamin A ein erhöhtes Risiko für verminderte Knochenmineraldichte und Spontanfrakturen nachgewiesen werden konnte und somit hier das UL bei 1,5 mg anzusetzen sei. Zu diesen Risikogruppen, ist aufgrund ihrer Dauermedikation auch Frau M. M. zu zählen.

In seiner 2018er-Publikation merkt das BfR an, dass Vitamin A ausschließlich von Personen supplementiert werden sollte, die einer zusätzlichen Aufnahme tatsächlich bedürfen. Der Höchstmengenvorschlag von 0,2 mg Vitamin A in Retinoläquivalenten wurde so gewählt, dass das Risiko für unerwünschte gesundheitliche Effekte in adäquat versorgten Bevölkerungsgruppen aus Sicht des BfR nicht erheblich erhöht wird.

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