Mehr als 100 Millionen Kinder durch Masern gefährdet |
Theo Dingermann |
15.04.2020 13:30 Uhr |
Allerdings ist das Problem keineswegs auf Schwellenländer beschränkt. Gesundheitsexperten zeigen sich gleichermaßen besorgt über mögliche Masern-Epidemien in den wohlhabenderen Ländern Nordamerikas und Europas, die über keine nationalen Impfprogramme verfügen. Aufgrund der Covid-19-Ängste werden auch in diesen Ländern die Routineimpfungen vernachlässigt, weil die Eltern mit ihren Kindern nicht mehr zum Arzt gehen.
»Selbst in einem ressourcenreichen Umfeld besteht die Gefahr, dass die Masern in nicht allzu ferner Zukunft ihr hässliches Gesicht wieder zeigen«, so Dr. Beate Kampmann, Direktorin des Impfstoffzentrums an der London School of Hygiene and Tropical Medicine. »Daher ist es umso wichtiger, an Routineimpfungen festzuhalten.«
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.