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Fallbeispiel

Medikationsanalyse ohne Arztrücksprache

Nicht jede Medikationsanalyse erfordert eine Rücksprache mit dem Arzt. So können Apotheker etwa bestimmte Einnahmefehler oder mangelnde Adhärenz auch autonom adressieren. Wie das aussehen kann, zeigt Fall 5 der Webinar-Reihe »100 Medikationsanalysen später«.
Carolin Lang
20.03.2023  17:30 Uhr

Die Lösung liegt im Lebensstil

Um das Ziel des Patienten, also die Tablettenreduktion, zu erreichen, sieht Göbel die langfristige Lösung eindeutig in einer Änderung des Lebensstils – sprich Rauchstopp und Gewichtsreduktion. »Dann bekommt er auch die entsprechenden Medikamente wieder los«, sagte er. Im Zuge der pharmazeutischen Dienstleistung sei es sinnvoll, hier konkrete Maßnahmen anzusprechen. So könne dem Patienten geraten werden, den Konsum von Fast-Food, Softdrinks, kritischen Genussmitteln wie Lakritzen und Alkohol zu meiden, sich bedarfsgerecht zu ernähren und sich körperlich zu betätigen.

»Die Empfehlung zur Lebensstilmodifikation ist absolut prioritär«, bestätigte auch Dr. Alexander Ravati. Wenn das Körpergewicht – wie offenbar in diesem Fall – eine Komponente der Hypertonie ist, sei der Erfolg einer Gewichtsreduktion »riesig« und »deutlich größer, als wenn wir weitere Reservemittel zuschießen«, betonte der Apotheker.

Der Blutdruck sinkt mit jedem Kilo

Die Gewichtsreduktion sei sogar »bezifferbar«, konkretisierte er: Pro Kilogramm weniger sei eine Blutdrucksenkung von 1 bis 2 mmHg möglich. »Das würde bedeuten, wenn der Patient 10 kg abnimmt, könnte er eine Blutdrucksenkung von bis zu 20 mmHg erreichen. Nach dieser Faustregel ist er damit besser aufgehoben als mit einem weiteren Mittel der zweiten Wahl. Denn ein Blutdrucksenker schafft in Langzeitstudien immer nur 5 bis 10 mmHg Senkung.«

Wie Göbel berichtet, habe auch die durchführende Apothekerin den Patienten bei der erweiterten Medikationsberatung darin bestärkt, Gewicht zu verlieren und mit dem Rauchen aufzuhören – womöglich mit Erfolg. Der Patient habe der Apothekerin versichert, mehr Fahrrad fahren und sein Gewicht reduzieren zu wollen, schilderte Göbel und resümierte: »Wir haben enorm viel gewonnen, wenn wir bei solchen Patienten eine Lebensstiländerung herbeiführen können. Das war ein wertvoller Fall für eine pharmazeutische Dienstleistung und definitiv ein Fall, bei dem man nicht unbedingt den Arzt kontaktieren muss.«

Die Möglichkeit dazu bestehe aber natürlich immer. In dem konkreten Fall könne man für eine bessere Blutdruckkontrolle etwa den Vorschlag anbringen, Hydrochlorothiazid, Amlodipin oder Bisoprolol als Erstlinientherapeutika aufzudosieren oder an Stelle von Moxonidin und Dihydralazin unter Kontrolle der Kaliumspiegel einen Aldosteron-Antagonisten zu verordnen. »Das würde dann in diesem Fall aber sehr weit gehen«, so Göbel abschließend.

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