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Versorgung in Afrika

Medikamente aus der Luft

In Ostafrika ist der sechsmonatige Testlauf einer Arzneimittel-Drohne erfolgreich gelaufen. Das teilte heute der Paketdienstleister DHL mit. Demnach hat das Fluggerät auch das Potenzial, beim Kampf gegen die Ausbreitung von Viruserkrankungen zu helfen.
Jennifer Evans
04.10.2018  15:25 Uhr


An dem vom Bundesentwicklungsministerium in Auftrag gegebenen Pilotprojekt »Deliver Future« sind außerdem der deutsche Drohnenhersteller »Wingcopter« und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit beteiligt. Ziel des Projekts war es, die medizinische Versorgung der rund 400.000 Bewohner des afrikanischen Inseldistrikts Ukerewe, einer Insel im Viktoriasee, sicherzustellen. Der sogenannte Paketkopter 4.0 schaffte laut DHL die rund 60 Kilometer Flugstrecke vom Festland bis zur Insel in durchschnittlich 40 Minuten. Der 240 Kilometer lange Landweg hätte sechs Stunden gedauert.

Für viele ländliche Krankenhäuser und Apotheken in Afrika stellt die Logistik aufgrund mangelnder Infrastruktur und oft unwegsamem Gelände eine Herausforderung dar. Eine Belieferung zur Notfallversorgung der Bevölkerung sei mit begrenzt haltbarbaren, kühlpflichtigen Medikamenten ohne Drohne nicht möglich, heißt es seitens der Projektbeteiligten.

Der Vorteil des Paketkopters liegt darin, dass dieser senkrecht landet und daher lediglich eine kleine Landefläche benötigt. Zudem könne er auf dem Rückflug gleich Blut- und Laborproben mitnehmen. DHL erhofft sich nach eigenen Angaben von dem erfolgreich gelaufenen Projekt, nicht nur das Problem der Medikamentenversorgung zu lösen, sondern auch weltweite Krisen wie etwa die Ausbreitung von Ebola frühzeitig bekämpfen zu können.

Foto: DHL

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