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Tiermodell

Mausstamm mit menschenähnlicher Covid-19-Pathologie

Die Bedeutung realistischer Tiermodelle für das Verständnis von Erkrankungen und für die Entwicklung von Therapieoptionen kann nicht überschätzt werden. Bisher existierten für Covid-19 nur unbefriedigende Tiermodelle. Jetzt wurde eine Maus entwickelt, in der die Pathologie ähnlich abläuft wie beim Menschen.
Theo Dingermann
02.11.2023  17:00 Uhr

Forschende der NYU Grossman School of Medicine in New York beschreiben in einer aktuellen Publikation im Fachjournal »Nature« einen Mausstamm, der genetisch so verändert ist, dass diese Mäues eine menschenähnliche Form von Covid-19 entwickeln. Ein solches Modell gab es bisher nicht.

Hierzu integrierten die Forschenden um Professor Dr. Weimin Zhang vom Institute for Systems Genetics und dem Department of Biochemistry and Molecular Pharmacology am NYU Langone Health in das Genom von Labormäusen einen Genomabschnitt des Menschen, auf dem das ACE2-Gen lokalisiert ist. Bekanntlich verschafft sich das Coronavirus Zugang zu menschlichen Zellen über den ACE2-Rezeptor.

Das klingt zunächst nicht so spektakulär. Denn Mäuse, die einen humanen ACE2-Rezeptor exprimieren, gibt es bereits. Jedoch sterben diese Mäuse, wenn sie mit dem Virus infiziert werden. Im Gegensatz dazu entwickeln die in dieser Studie beschriebenen transgenen Mäuse ähnliche Symptome wie junge, mit Covid-19 infizierte Menschen.

Modifikation großer Genombereiche

Dies gelang den Forschenden aus der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Jef Boeke, dem Seniorautor der Studie, indem sie eine neuartige DNA-Editierungstechnik erstmals bei der Maus einsetzten, die sie in Hefe entwickelt hatten und mit der sie in einem einzigen Schritt DNA-Sequenzen mit einer Länge von bis zu 200.000 Basenpaare zusammensetzen können.

Dies ist mit herkömmlichen Methoden, wie der CRISPR/Cas-Technologie, nur schlecht möglich. Diese Technologie ist vor allem dann effizient, wenn es darum geht, kleine Änderungen in der DNA vorzunehmen. Wenn jedoch große Genombereiche angepasst werden müssen, eignet sie sich nicht.

Die Forschenden entschieden sich, mithilfe der Hefetechnologie die DNA, mit der das Mausgenom modifiziert werden sollte, von Grund auf neu zu konstruieren und bei dieser Gelegenheit auch erforderliche umfangreiche Änderungen an einzelnen Codesegmenten vorzunehmen. Diese DNA-Sequenzen integrierten die Wissenschaftler mittels der »mSwAP-In«-Methode (mammalian switching antibiotic resistance markers progressively for integration) exakt in die genomische DNA von embryonalen Mausstammzellen durch homologe Rekombination. So ersetzten die Forschenden einen 72.000 Basenpaare großen Abschnitt des Mausgenoms, auf dem der Maus-ACE2-Rezeptor kodiert ist, durch einen analogen 180.000 Basenpaare großen Genomabschnitt aus dem menschlichen Genom. 

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