Maßnahmenkatalog gegen Dosierfehler |
Sven Siebenand |
12.07.2019 13:36 Uhr |
MTX wird bei unterschiedlichen Erkrankungen und in unterschiedlichen Dosierungen eingenommen. Das birgt das Risiko für einen unbeabsichtigten Fehlgebrauch, der schlimmstenfalls tödlich enden kann. / Foto: Adobe Stock/ Heike
Der Folsäure-Antagonist Methotrexat (MTX) wird sowohl in der Krebstherapie eingesetzt als auch bei rheumatischen Erkrankungen, dann aber deutlich niedriger dosiert. So kann MTX bei Krebs beispielsweise täglich einzunehmen sein, bei rheumatoider Arthritis aber nur einmal in der Woche. Fälle von MTX-Überdosierungen mit teilweise tragischen Folgen werden immer wieder berichtet.
Um die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) bei MTX-haltigen Präparaten zu erhöhen, schlägt der PRAC nun einen erweiterten Maßnahmenkatalog vor. Dazu gehören unter anderem klare Regeln, welche Ärzte die entsprechenden Arzneimittel überhaupt verschreiben dürfen. Auch auffälligere Warnhinweise auf der Verpackung und die Bereitstellung von Schulungsmaterialien für Patienten und Heilberufler schlagen die EMA-Experten vor. Zum Zwecke einer besserer Nachvollziehbarkeit der Einnahme sollen MTX-Tabletten für die wöchentliche Gabe zukünftig nur noch in Blistern angeboten werden und nicht mehr in Röhrchen oder Flaschen.