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Typische Verhaltensmuster erkennen

Macht Stress Kopfschmerz oder ist es umgekehrt?

Druck erzeugt Gegendruck. Das Grundprinzip der Physik gilt gleichfalls in der Medizin: Ein wesentlicher Trigger für Kopfschmerzen ist Stress. Umgekehrt sorgt ein erhöhter Stresslevel für Schmerz. Das sagen eine Schmerzmedizinerin und eine Psychologin zu der engen wechselseitigen Beziehung.
Elke Wolf
31.10.2024  09:00 Uhr

Gängige Verhaltensmuster

Dass auch bestimmte Verhaltensmuster die Beschwerden triggern können, deckt sich mit den Erfahrungen aus der Praxis von Psychologin Sabrina Moll: »Gerade Kopfschmerz- und Migränebetroffene versuchen ständig, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, um die möglichen Einschränkungen durch ihre Erkrankung zu kompensieren und setzen sich einem hohen Maß an Stress aus. Ihr Gehirn ist dann ständig gefordert, zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und herzuspringen. Das erhöht die kognitive Belastung und bekommt Migränebetroffenen gar nicht.«

Als häufige Verhaltensmuster sieht Moll ein Streben nach Perfektionismus, eine geringe Abgrenzungsfähigkeit, indem Bedürfnisse nicht geäußert werden oder es schwerfällt, Nein zu sagen. Zudem die Fassade, immer zu funktionieren und durchzuhalten, Multitasking im Alltag und der Wunsch, alles unter Kontrolle zu haben. Das Bedürfnis, keine Schwäche zu zeigen, könne erheblich zur Häufigkeit und Schwere von Migräneanfällen beitragen, sagte sie. »Den Schilderungen meiner Patienten nach entsteht das zum einen durch die körperliche Belastung, die durch das Überforderungs- und auch muskuläre Anspannungserleben entsteht. Zum anderen scheint aber der stressbedingte Energieverlust sowie die emotionale Aktivierung die Schmerzsymptomatik erheblich zu beeinflussen.«

Resilienz schaffen

Was lässt sich nicht medikamentös tun, um den Beschwerden vorzubeugen oder sie zumindest zu reduzieren? Eine wirksame Strategie bestehe laut der Psychologin darin, negative Denkmuster zu identifizieren und Bewältigungsstrategien zu erlernen. »Das geht beispielsweise mit der kognitiven Verhaltenstherapie oder der klärungsorientierten Psychotherapie. Zusätzlich helfen achtsamkeitsbasierte Entspannungs- und Meditationstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung, stressige Gedanken und Emotionen zu regulieren.« Auch nationale und internationale Leitlinien für Kopfschmerz und Migräne sehen in diesen nicht medikamentösen Therapien einen wichtigen Baustein zur Vorbeugung und Behandlung.

Moll erklärte die Zusammenhänge anhand des Bildes vom sprichwörtlichen Fass, welches der berühmte Tropfen zum Überlaufen bringt. »Ist das Maß voll und der Stress maximal, genügt eine Kleinigkeit und der Kopfschmerz ist da. Ist dagegen das Fass zuvor genügend leer, führt auch der Trigger nicht zur Auslösung der Schmerzen. Jedes Fass hat Ventile. Durch Achtsamkeits- und Meditationstechniken schaffen wir uns Ventile, sodass der Stresslevel im Rahmen bleibt und das Fass nicht zum Überlaufen kommt, also keine Schmerzattacke daraus erwächst.«

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