Lohnt sich ein Makler beim Apotheken-Verkauf? |
Apotheken auf dem Land lassen sich oft schlechter veräußern. Sie haben aber den Vorteil eines festen Kundenstamms. Der Vorteil: Das wirtschaftliche Risiko hält sich in Grenzen. / Foto: Adobe Stock/Heinz Schiffer
Ob Umzug, Krankheit oder Eintritt ins Rentenalter: Irgendwann ist es soweit und ein Apotheker sucht einen Nachfolger für seine Offizin. Für den Inhaber ist dieser Schritt nicht immer leicht. Schließlich hängen oft jahrzehntelange Erinnerungen an der Offizin und man will Angestellte und Patienten auch in Zukunft in guten Händen wissen.
Die Suche nach einem Nachfolger kann je nach Lage und Preis der Apotheke. Allerdings recht aufwendig werden. Wer Zeit und Nerven sparen möchte, für den kann das Hinzuziehen eines Apothekenvermittlers sinnvoll sein. Ein solcher spezialisierter Makler vermittelt Apotheken wie andere Makler Wohnhäuser. Er kennt sich auf dem Apothekenmarkt aus und hat Erfahrung darin, Käufer und Verkäufer zusammenzubringen.
Bernd Schubert ist seit 16 Jahren in diesem Beruf tätig. Der Betriebswirt ist Geschäftsführer der Firma s.s.p., einer Wirtschaftsberatung, die sich auf den Verkauf von Apotheken und Arztpraxen spezialisiert hat. Gefragt, weshalb Apotheker sich an Makler wie ihn wenden, nennt er drei Gründe: Erstens würden viele seiner Kunden
die Zeit und den Aufwand meiden wollen, den es kostet, den Wert ihrer Apotheke selbst ermitteln zu lassen und sie dann auf den verschiedenen Verkaufsplattformen einzustellen. Zweitens blieben seine Auftraggeber gerne anonym, bis sich ein Käufer finde. Drittens und letztens ließen sich einige schwierige Fälle ohne Makler teilweise gar nicht oder nicht schnell genug vermitteln.
»Wenn ein Verkäufer auf mich zukommt, setzen wir uns erst einmal zusammen und gehen Schritt für Schritt durch, was er sich wünscht«, sagt Schubert. Soll etwa das Warenlager bewertet werden? »Dann organisiere ich das und ziehe ein Apotheken-Softwarehaus wie Lauer-Inventurservice hinzu.« Gemeinsam entwickle man einen realistisch erzielbaren Kaufpreis für die Apotheke. Schubert erstellt dann ein Exposé mit den wichtigsten Informationen und tritt damit an potenzielle Interessenten heran. »Dabei ist nur sichtbar, was der Kunde wünscht«, erklärt er. Meist seien das die ersten beiden Ziffern der Postleitzahl, der Nettoumsatz der Offizin, der geplante Übergabezeitpunkt und der Kaufpreis.