Lohnt sich ein Makler beim Apotheken-Verkauf? |
»Ich schaue dann, wer an der Apotheke Interesse haben könnte und schicke den Kandidaten nach Rücksprache mit dem Verkäufer mit dessen Einverständnis das Exposé«, sagt Schubert. Unter den möglichen Interessenten seien Existenzgründer, aber auch Inhaber auf der Suche nach einer Filiale. Signalisiert jemand Interesse, entscheidet allein der Verkäufer, welcher der Kandidaten weitere Informationen bekommt. Für alle anderen ist weiterhin nicht zu erkennen, welche Apotheke verkauft werden soll.
Wer Schubert beauftragt, muss ihm vorab eine Provision zahlen. 2600 Euro bekommt er vom Verkäufer. Darin sind alle Leistungen enthalten. Die Summe ist auch dann fällig, wenn kein Kauf zustande kommt. Finanziell rechnet sich der Auftrag für den Makler allerdings erst, wenn die Apotheke tatsächlich verkauft wird: Vom Käufer erhält er 2 Prozent des Nettoumsatzes der Apotheke als Bezahlung.
Sollten Apotheker beim Verkauf generell einen Makler hinzuziehen? Nein, das sei nicht immer nötig, meint Schubert. »Einige Apotheken verkaufen sich einfach über den weiteren Bekanntenkreis.« Inhaber würden etwa kurz vor dem Rentenalter von Kollegen aus der Nachbarschaft angesprochen, die Interesse signalisierten. Oder langjährige Angestellte übernähmen die Offizin.
Dennoch gebe es immer wieder Apotheken, die sich nicht so leicht verkaufen lassen. Rückt dann der Renteneintritt näher, werde der Inhaber schon mal nervös. Die klassische Landapotheke etwa lasse sich oft schlecht veräußern. Grundsätzlich sei es eher schwierig, wenn der Nettoumsatz bei weniger als 1,5 Millionen Euro pro Jahr liege, so Schubert. Dabei habe dieser Typ Apotheke durchaus Vorteile, man müsse nur den passenden Käufer finden. »Wer gerne in ländlicher Umgebung mit vielen Stammkunden arbeitet und keine Risiken liebt, für den kann eine Landapotheke genau richtig sein.« Außerdem sage allein der Nettoumsatz nicht viel aus, Landapotheken hätten dafür meist keine Sonderumsätze und teilweise auch geringere Kosten.