Lindner will Covid-19-Impfungen in Apotheken |
FDP-Chef Christian Lindner sprach sich am Sonntagabend bei »Anne Will« für impfende Apotheker aus. Lindner ist Teil der künftigen Ampel-Koalition auf Bundesebene. / Foto: Imago Images/Jürgen Heinrich
Die Parteichefs von FDP und Grünen haben eine deutliche Ausweitung der Impfkampagne gefordert. Bis Weihnachten müssten viele Millionen Menschen Auffrischungsimpfungen bekommen und Erstimpfungen verabreicht werden, sagte FDP-Chef Christian Lindner am Sonntagabend in der ARD-Sendung »Anne Will«. »Jeder, der medizinisch verantwortbar eine Spritze halten kann, um eine Impfung zu geben, soll das in den nächsten Wochen tun«, sagte Lindner. Aus seiner Sicht sollten sich auch Apotheken beteiligen, wenn das medizinisch möglich und jemand ausgebildet sei. Er wisse, dass das unter Ärzten kritisch gesehen werde, das müsse aber zurückstehen.
Grünen-Chefin Annalena Baerbock sagte in der ARD-Sendung, das Boostern sei jetzt entscheidend. Es müssten zudem Vorbereitungen für Kinder-Impfungen getroffen werden. Sobald dieser Impfstoff da sei, sollten vor jeder Schule mobile Impfbusse stehen, um Kinder zu impfen, forderte Baerbock.
Vergangene Woche hatte auch der künftige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigt, ebenfalls Apotheker beim Impfen einsetzen zu wollen. Damit gibt es für diese mögliche Maßnahme mittlerweile Rückhalt aus fast allen Parteien des Bundestags. Der Grünen-Politiker Janosch Dahmen hatte bereits vor einigen Wochen diese Forderung aufgestellt und auch Die Linke fordert, Pharmazeuten in die Impfkampagne einzubinden. Die Apothekerschaft selbst hat sich dazu bereit erklärt, Booster-Impfungen in Apotheken zu ermöglichen, das sagte vor wenigen Tagen ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Die Apotheken könnten einen nennenswerten Beitrag leisten.
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