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Rheumatologen

Lieferengpässe für Hydroxychloroquin und Chloroquin befürchtet

Für Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen stellen die Antimalaria-Wirkstoffe Chloroquin und Hydroychloroquin eine wichtige Therapieoption dar. Nun befürchten Rheumatologen, dass es wegen des diskutierten Einsatzes dieser Wirkstoffe bei Covid-19-Patienten zu Engpässen und damit zu einer Unterversorgung der Rheumapatienten kommen könnte.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 03.04.2020  08:00 Uhr

Chloroquin, sowie der weniger toxische Metabolit Hydroxychloroquin, sind zusätzlich zur Therapie und Prophylaxe der Malaria auch zugelassen zur Behandlung milder Verläufe der rheumatoiden Arthritis (als Basistherapeutikum) und des systemischen Lupus erythematodes (ohne Organbeteiligung).

Diese Wirkstoffe werden jedoch aktuell auch im Kontext mit der Coronavirus-Pandemie intensiv diskutiert. Kaum mit Evidenz belegt, wird ihr Einsatz von wenigen Fachleuten, dafür jedoch von prominenten Laien, als eine Art Wundermittel zur Behandlung einer schweren Covid-19-Erkrankung propagiert.

Einmalig in der Geschichte ist zudem, dass die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA diese Wirkstoffe trotz unzureichender Datenlage am 28. März 2020 zur oralen, notfallmäßigen Anwendung bei Patienten mit Covid-19 zugelassen hat. In der Verlautbarung der FDA zur Zulassung von Chloroquinphosphat und Hydroxychloroquinsulfat ruft die Behörde dazu auf, randomisierte und kontrollierte klinische Studien zu initiieren, um zeitnah die erforderliche Evidenz für die Wirksamkeit dieser Produkte im Rahmen einer Covid-19-Behandlung zu erbringen.

Diese Entwicklung bereitet nun der Europäischen Rheumaliga (EULAR) große Sorgen. So meldet sich der EULAR-Präsident, Professor Dr. Iain McInnes, dahingehend zu Wort, dass zwar die weltweiten Bemühungen zur Verbesserung der Evidenz-Basis für den Einsatz dieser Malaria-Medikamente zur Behandlung von Covid-19 äußerst begrüßenswert seien. Andererseits berge dies jedoch das Risiko, dass es für Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen, die gut auf Chloroquin und Hydroychloroquin eingestellt sind, zu gefährlichen Engpässen hinsichtlich der Verfügbarkeit der Wirkstoffe kommen könnte.

Die EULAR weist zudem auf ein potenziell ethisches Problem hin und fragt: »Ist es zulässig, im Fall einer Pandemie ein kontrolliertes Risiko einzugehen?« Grund für diese Frage ist die Befürchtung, dass die Wirkstoffe weltweit zur Massenprophylaxe gegen  Covid-19 eingesetzt werden könnten. Dann stellt sich die Frage, so EULAR, ob dann die Wirkstoffmengen noch ausreichen, um etablierte Indikationen zu versorgen. Aus diesem Grund fordert auch die Patientengruppe der EULAR (PARE) die Hersteller von Chloroquin und Hydroychloroquin auf, die Produktion schnell zu erhöhen, um den prognostizierten Nachfrageschub zu befriedigen.

Allerdings ist bisher nicht zu erkennen, dass es seitens offizieller Stellen Bestrebungen gibt, einen prophylaktischen Einsatz von Chloroquin und Hydroychloroquin zu befürworten oder gar zu genehmigen. Die EMA hatte diese Woche betont, dass Chloroquin und Hydroxychloroquin lebenswichtige Medikamente für Patienten mit Autoimmunerkrankungen wie Lupus sind. Es sei sicherzustellen, dass diese Patienten diese Medikamente auch weiterhin erhalten können und nicht mit Engpässen konfrontiert werden, die durch Hamstern oder durch einen massenhaften Einsatz der Wirkstoffe außerhalb der zugelassenen Indikationen verursacht werden.

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