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Westfalen-Lippe

Letzte KV zieht sich aus dem E-Rezept-Start zurück

Erneuter herber Rückschlag für die E-Rezept-Einführung: Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe hat ihren Mitgliedern am heutigen Donnerstagmorgen mitgeteilt, dass sie sich aus der Startphase des neuen Verordnungssystems zurückzieht. Damit gibt es nun keine einzige KV mehr, die die E-Rezept-Einführung unterstützt.
Benjamin Rohrer
03.11.2022  09:30 Uhr

Apotheker befürchten weitere Verzögerungen

Die Apotheken in der Verbandsregion Westfalen-Lippe befürchten, dass die Einführung des E-Rezeptes nun noch länger dauern wird. Eine Sprecherin des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe teilte mit: »Der AVWL bedauert, dass die KVWL vorläufig keine zusätzlichen Praxen akquiriert, so dass der Rollout nun etwas langsamer vorankommen wird als erhofft. Da die bereits am Rollout beteiligten Praxen aber nach wie vor E-Rezepte ausstellen, können die Apotheken vor Ort den Prozess weiterhin aktiv und intensiv begleiten, Erfahrungen mit E-Rezepten sammeln, Probleme im Prozess aufdecken und im konstruktiven Austausch mit allen Akteuren Lösungen finden.«

Auch der Verein der E-Rezept-Enthusiasten reagierte enttäuscht. Zwar sei man von der Entscheidung der KVWL nicht überrascht. Der Vorsitzende und Apotheker Ralf König erklärte aber: »Die Diskussionen um die EGK-Lösung in den letzten Wochen zeigen leider einmal mehr, wie sehr das E-Rezept zwischen Datenschutz und Berufspolitik zerrieben wird.« König fordert daher: »Verzögerungs- und Verhinderungstaktiken sowie Denkverbote müssen nun endgültig der Vergangenheit angehören. Sowohl der Koalitionsvertrag als auch die Digitalstrategie der Bundesregierung definieren die E-Rezept-Umsetzung als zentrales Projekt im E-Health-Bereich. Den Worten müssen nun aber endlich auch Taten folgen«. Die Enthusiasten fordern, neben der Umsetzung der EGK-Lösung die Prüfung weiterer volldigitaler, niedrigschwelliger und sicherer Token-Übertragungswege zur Priorität zu machen und endlich die Hürden der App-Nutzung zu reduzieren.

Beifall aus Schleswig-Holstein und der KBV

Die oben genannte KV Schleswig-Holstein klatscht nach dem Rückzug der KVWL nun Beifall. »Wir fordern komplett digitale Lösungen für das eRezept, die für alle Patienten, Praxen und Apotheken leicht umsetzbar sind und jeden Verordnungsweg nachvollziehen«, betont die Vorstandsvorsitzende der KVSH, Monika Schliffke. »Die gematik-App ist diese Lösung nicht.« Der Stopp des EGK-Verfahrens sei ein weiterer herber Rückschlag für die Digitalisierung im Gesundheitswesen und lasse Deutschland im internationalen Vergleich weiter zurückfallen. »Mein Respekt für die Entscheidung der KVWL, die ihr sicher nicht leichtgefallen ist«, so Schliffke.

Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat sich zu Wort gemeldet und begrüßt die Entscheidung der KVWL. KBV-Vorstand Thomas Kriedel erklärt in einem Video-Statement, warum die Ärzte das weitere Vorgehen nicht mehr unterstützen:

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