Leitlinie aktualisiert – Symptomfreiheit als Ziel |
Johanna Hauser |
20.10.2025 15:30 Uhr |
Rötlich-weiße Plaques auf der Haut sind das bekannteste Erscheinungsbild der Psoriasis. / © Adobe Stock/SNAB
Nach der Neurodermitis stellt die Psoriasis die häufigste Hauterkrankung dar. In Deutschland liegt die Prävalenz geschätzt bei 2 bis 3 Prozent. Die Betroffenen erkranken meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, aber auch spätere Manifestationen sind möglich. Diese verlaufen eher stabil, während die frühe Form eher schwerere Verläufe zeigt. Da es oft familiär gehäuft zu Erkrankungen kommt, wird ein genetischer Mechanismus vermutet. Das legen auch Ergebnisse aus Zwillingsstudien nahe.
Der Verlauf ist oft schubweise. Auslöser – sowohl für einen Schub als auch den Ausbruch der Krankheit an sich – können diverse Faktoren sein. Dazu zählen Stress, hormonelle Veränderungen, Infektionen (beispielsweise mit Staphylokokken und Streptokokken) und Immunschwäche, aber auch Rauchen, Alkoholabusus und Hautschäden wie Sonnenbrand. Ebenso können manche Arzneimittel einen Schub triggern, beispielsweise Betablocker, ACE-Hemmer oder Immuncheckpoint-Inhibitoren wie Ipilimumab.
Durch Entzündungsreaktionen im Fettgewebe mit nachfolgender Ausschüttung von Interleukin-6 (IL-6) und Tumornekrosefaktor (TNF) gilt Adipositas als Risikofaktor, um an einer Psoriasis zu erkranken.
Einfach ausgedrückt kommt es bei der Psoriasis zu einer deutlich beschleunigten Reifung von Keratinozyten: Statt in circa 28 Tagen reifen die Zellen in ungefähr drei bis fünf Tagen aus und wandern von der Basalschicht der Haut in die Hornschicht. Durch die schnellere Neubildung der Epidermis kommt es zu Hautverdickungen, die als rötliche oder auch weiße bis silberfarbene schuppende Stellen erscheinen. Juckreiz ist ein häufiges Symptom. Die Hautveränderungen zeigen sich meist am behaarten Kopf, an den Ellenbogen und Knien sowie an Händen und Füßen. Die häufigste Form ist die Psoriasis vulgaris (Plaque-Psoriasis).
Eine Psoriasis manifestiert sich nicht unbedingt (nur) auf der Haut. Je nach Ausprägung werden verschiedene Formen unterschieden, beispielsweise die Psoriasis capitis am Kopf, die Nagelpsoriasis oder die Psoriasis erythrodermica, bei der mehr als 75 Prozent der Körperoberfläche betroffen sind.
Häufig mit einer Psoriasis assoziiert sind das metabolische Syndrom, eine nicht alkoholische Fettlebererkrankung, Morbus Crohn oder eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uveitis). Depressionen können als psychische Folge aufgrund der äußeren Erscheinung, der damit verbundenen Stigmatisierung oder im Rahmen einer neuroinflammatorischen Komponente auftreten.