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Covid-19-Impfung

Lebensretter mit altersabhängiger Wirkung

Noch immer wirken die Folgen der Covid-Epidemie nach. Eine Aufarbeitung scheint schwierig, da Meinungen verhärtet und zuverlässige Daten schwer zu erheben sind. Einen Baustein für eine solide Datenbasis liefert eine aktuelle Publikation mit einer umfassenden Wirkungsanalyse zum globalen Nutzen der Covid-19-Impfkampagnen in Bezug auf verhinderte Todesfälle und gerettete Lebensjahre.
Theo Dingermann
25.07.2025  18:00 Uhr

Die Entwicklung und breite Einführung von Covid-19-Impfstoffen wird von einer großen Mehrheit weithin als Erfolg der biomedizinischen Forschung und als Garant für die Begrenzung des Schadens durch das neu aufgetauchte Coronavirus gesehen, mit dem die Weltbevölkerung nahezu schutzlos konfrontiert war. Diese Meinung vertreten jedoch nicht alle. Daher ist es wichtig, eine Vorstellung zu entwickeln, wie viele Leben durch Covid-19-Impfungen weltweit seit ihrer Einführung geretteten wurden.

Eine fundierte Schätzung präsentieren aktuell Forschende um Professor Dr. John P. A. Ioannidis vom Department of Medicine an der Stanford University School of Medicine, USA, und Kollegen in einer Publikation, die heute im Forschungsjournal »JAMA Health Forum« publiziert wurde.

Die Forschenden analysierten die weltweit geretteten Leben und Lebensjahre von geimpften Personen seit der ersten Zulassung von Impfstoffen im Dezember 2020 bis Oktober 2024. Damit sind auch Daten aus der Omikron-Periode enthalten, die in vielen anderen Studien fehlen.

Methodik der Studie

Die Zahl der Todesfälle, die ohne Impfung möglicherweise eingetreten wären, und die plausible Verringerung der Sterblichkeit durch verschiedene Impfstoffe wurden geschätzt, da konkrete Zahlen vielfach nicht verfügbar sind. Dies geschah anhand öffentlich zugänglicher Daten, die nach Alter, Zeiträumen vor und nach Omikron, Impfung vor und nach der Infektion sowie Langzeitpflegeeinrichtungen stratifiziert wurden.

Den Fokus legten die Forschenden auf einer realitätsnahen Bewertung auf Basis empirischer Daten zur Infektionsletalität (Infection Fatality Rate, IFR), Impfwirksamkeit zum Schutz vor Mortalität (Vaccine Effectiveness, VE), sowie dem Infektionsstatus der geimpften Population. Die Analyse berücksichtigt unterschiedliche Altersgruppen, Aufenthaltsorte (häuslich versorgte Patienten versus Pflegeheimbewohner), Infektionsstatus vor der Impfung sowie die zeitliche Einteilung in Prä-Omikron- und Omikron-Periode.

Konkret konstruierten die Autoren ein kontrafaktisches Szenario ohne Impfung und schätzen auf dieser Basis die Zahl der verhinderten Todesfälle als Produkt von Bevölkerungsgröße, vermuteter Infektionswahrscheinlichkeit ohne Impfung, IFR und VE. Gerettete Lebensjahre wurden zusätzlich unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Lebenserwartung je Altersgruppe und eines Modifikationsfaktors f kalkuliert, welcher berücksichtigt, dass viele Covid-19-Verstorbene eine reduzierte Lebenserwartung hatten.

Die eingesetzten Werte für IFR und VE basieren auf systematischen Reviews, Metaanalysen und Beobachtungsdaten. Für die Omikron-Periode wurde angenommen, dass die IFR im Vergleich zur Prä-Omikron-Phase um zwei Drittel niedriger lag. Für VE wurden 75 Prozent (Prä-Omikron) beziehungsweise 50 Prozent (Omikron) angenommen. Insgesamt wurden weltweit 13,64 Milliarden Impfdosen verabreicht, die als Bezugsgröße für die Berechnung der »Number Needed to Treat (NNT)« dienten.

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