| Barbara Döring |
| 18.11.2025 07:00 Uhr |
Das Fraunhofer Institut forscht zudem daran, anhand von Eyetracking zu erkennen, wann Arbeitnehmende im Zustand des Flows sind, in dem sie weder über- noch unterfordert sind. So ließen sich Unterbrechungen des Flows vermeiden, Belastungen reduzieren und die Produktivität erhöhen.
Tagalidou plädierte dafür, psychosomatische Zusammenhänge stärker zu berücksichtigen sowie körperliche und mentale Belastungen in der Arbeitswissenschaft nicht isoliert zu betrachten. Unternehmen seien gefordert, Resilienzfaktoren zu stärken und nachhaltige Präventionsstrategien zu entwickeln.
Als niederschwellige Angebote bei psychischer Beanspruchung von Arbeitnehmenden nannte die Psychologin Mikrointerventionen wie Seminare oder Achtsamkeitstraining. Die Menschen bräuchten jedoch vor allem ein nachhaltigeres Angebot wie einen formalisierten Zugang zu psychologischer Beratung sowie Veränderungen des Arbeitsplatzes, der Führungsstrukturen oder Teamrollen. Eine frühzeitige Prävention sei kostengünstiger, als erst dann zu intervenieren, wenn es bereits brennt. Tagalidou betonte, dass Prävention nicht nur menschlich, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist: Jeder investierte Euro in Maßnahmen zur mentalen Gesundheit bringe bis zu 2,20 Euro zurück; internationale Studien zeigten sogar noch höhere Effekte.