Pharmazeutische Zeitung online
Möglicher Gematik-Beschluss

Kommt die E-Rezept-Pflicht für Apotheken ab September?

Noch immer sind nicht alle Arztpraxen und Apotheken bereit für das E-Rezept. Im Apothekenbereich liegt dies in erster Linie daran, dass immer noch nicht alle Softwarehäuser die nötigen Updates zur Verfügung stellen. Nun könnte den Apotheken aber eine Frist bis zum 1. September dieses Jahres gesetzt werden. Ein entsprechender Gematik-Beschluss könnte bald gefällt werden.
Benjamin Rohrer
11.05.2022  18:00 Uhr

Tagtäglich werden mehr Arzneimittel-Verordnungen über das neue, digitale Verordnungssystem abgewickelt. Gematik-Angaben zufolge haben bereits mehr als 15.000 Verordnungen den digitalen Weg von der Praxis bis ins Rechenzentrum vollzogen. Doch es gibt nach wie vor Probleme bei der flächendeckenden Einführung. Viele Praxen sind wegen Software-Problemen weiterhin nicht in der Lage, das neue System zu nutzen. Im sogenannten TI-Score der Gematik ist sehr deutlich einsehbar, dass zwar einige namhafte Software-Hersteller ihre Produkte bereits für das E-Rezept fertiggestellt haben. Bei vielen Herstellern fehlen aber noch einige Entwicklungsschritte. Bei knapp 20 Produkten wurden noch gar keine Angaben zum E-Rezept-Status übermittelt, dazu gehört auch der namhafte Anbieter Medatixx.

Bei den Apotheken sind die Softwarehäuser schon weiter fortgeschritten. Allerdings: Insbesondere bei den weit verbreiteten Produkten der Hersteller CGM (Compugroup Medical – Lauer Fischer) und ADG (Phoenix) fehlen weiterhin nötige Schritte. Und so kommt es, dass viele Apotheken zwar an die Telematikinfrastruktur angebunden sind, aber wegen mangelnder Software-Updates weiterhin als nicht »E-Rezept-ready« gelten.

ADG- und CGM-Apotheken könnten unter Druck geraten

Genau diese Apotheken könnten in den kommenden Monaten unter Druck geraten. Denn nach Informationen der PZ könnte die Gematik-Gesellschafterversammlung, die zu 51 Prozent vom Bundesgesundheitsministerium kontrolliert wird, den Apotheken bald eine Frist setzen. Konkret hat die Gesellschafterversammlung schon in dieser Woche beraten, ob die Apotheken zum 1. September dieses Jahres verpflichtet werden können, E-Rezept-bereit zu werden. Doch die Entscheidung wurde vertagt und auf einen noch nicht genauer festgelegten Termin einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung verschoben.

Aber nach PZ-Informationen stehen auch die Softwarehäuser nun unter Druck, weil sie von mehreren Seiten darauf hingewiesen wurden, dass ein Beschluss dieser Frist wahrscheinlich ist. Schließlich kann das Ministerium in der Gematik-Versammlung jederzeit seine Mehrheit nutzen, und sich so problemlos gegen die anderen Gesellschafter (Kassen, Ärzte, Apotheker, etc.) durchsetzen. Hinzu kommt: Selbst wenn die noch zu aktualisierenden Software-Systeme bald fertiggestellt werden, müssen die Apothekenteams noch E-Rezept-Schulungen belegen, um im Apothekenverzeichnis der künftigen E-Rezept-App sichtbar zu sein – die PZ hatte darüber bereits berichtet. Viel Zeit bliebe den Softwarehäusern also nicht mehr.

Ärzte sollen mehr Zeit erhalten

Interessant ist auch, dass die Arztpraxen mehr Zeit für die Umstellung bekommen könnten. Denn laut Beschlussvorlage sollen die Praxen erst schrittweise – je nach Region – verpflichtet werden, digital zu verordnen. Demnach könnte für Mediziner in Bayern und Schleswig-Holstein die E-Rezept-Pflicht ebenfalls schon ab September gelten. Ab Dezember sollen dann weitere KV-Regionen bzw. Bundesländer hinzukommen, die noch näher benannt werden müssten. Spätestens ab dem 1. Februar 2023 sollen dann auch alle Praxen technisch bereit sein für die E-Verordnungen und nur noch in Ausnahmefällen auf Muster-16-Formularen verschreiben.

Gematik: Es gibt noch keinen Beschluss

Die Gematik bestätigte auf Nachfrage der PZ, dass derzeit eine schrittweise Einführung diskutiert werde. Allerdings gebe es noch keinen Beschluss. Eine Sprecherin wörtlich: »Die Gesellschafterversammlung der Gematik hat keinen Beschluss zur Einführung des E-Rezepts gefasst. Aktuell in der Debatte ist u. a. ein regional stufenweises Einführungskonzept. Die Gesellschafter beraten über diese und weitere Fragen. Sobald es hierzu einen verbindlichen Beschluss gibt, werden wir in entsprechender Weise transparent informieren.« Einen Termin für die außerordentliche Gematik-Gesellschafterversammlung gibt es noch nicht. Dem Vernehmen nach könnte das Treffen aber noch im Mai stattfinden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa