Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Osteoporose

Knochengesundheit früh im Blick haben

Die Osteoporose ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters, die genetische, aber auch lebensstilabhängige Aspekte hat. Die Grundlagen für eine gute Knochengesundheit werden in jungen Jahren gelegt.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 08.10.2025  08:00 Uhr

Maximale Knochendichte schon unter 20 Jahren

Menschen haben ihre maximale Knochenmasse, die Peak Bone Mass, typischerweise bereits vor dem Erreichen des 20. Lebensjahres. Wie stark der Knochen ausgebildet wird und wie schnell er danach wieder abgebaut wird, ist genetisch bedingt. Darüber hinaus spielen auch die Ernährung, vor allem eine ausreichende Calciumzufuhr, das Maß an körperlicher Aktivität und die Spiegel diverser Hormone eine Rolle – neben den Geschlechtshormonen Estrogen, Progesteron und Testosteron etwa das Wachstumshormon Somatotropin.

Während die Knochenmasse im jungen und mittleren Erwachsenenalter zunächst relativ stabil bleibt, überwiegt mit zunehmendem Alter der Knochenabbau. Bei Männern setzt dieser Trend etwa mit dem 55. Lebensjahr ein, bei Frauen deutlich stärker mit Erreichen der Menopause (»Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel« 2021, DOI: 10.1007/s41969-021-00134-z).

Verschiedene Lebensstilfaktoren wirken sich ungünstig auf die Knochengesundheit aus, fördern also den Abbau von Knochenmasse. Neben körperlicher Inaktivität und einer geringen Calciumaufnahme/Vitamin-D-Versorgung sind das vor allem das Rauchen und ein hoher Alkoholkonsum. Weitere Risikofaktoren für Osteoporose sind ein niedriger Body-Mass-Index (BMI) von unter 20 und ein Gewichtsverlust sowie ein Hypogonadismus, bei Frauen auch eine vorzeitige Menopause vor dem Alter von 40 Jahren.

Krankheiten, die mit einem erhöhten Osteoporoserisiko einhergehen, sind etwa chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, rheumatoide Arthritis und chronische Leber- oder Nierenerkrankungen. Auch die Anwendung von Medikamenten kann sich nachteilig auf die Knochenmasse auswirken. Außer den Glucocorticoiden sind hier insbesondere hormonwirksame Substanzen kritisch, nämlich Aromatasehemmer wie Anastrozol und Letrozol, GnRH-Analoga wie Leuprorelin und Antiandrogene wie Bicalutamid.

Knochenbrüche bleiben oft unbemerkt

Da der Rückgang der Knochenmasse keine Symptome verursacht, wird eine Osteoporose oft erst manifest, wenn es zu einer Fraktur ohne adäquates Trauma kommt. »Sollbruchstellen« bei Osteoporose, also Knochen, die krankheitsbedingt besonders häufig brechen, sind Hüfte, Wirbel, Unterarm und Becken. Eher nicht auf eine Osteoporose zurückzuführen sind dagegen meist Hand-, Fuß- oder Gesichtsknochenbrüche.

Etwa zwei Drittel der Wirbelkörperfrakturen bei Osteoporose werden allerdings zunächst nicht bemerkt, entweder weil sie keine Symptome verursachen oder weil für die resultierenden Rückenschmerzen andere Ursachen wie etwa Altersverschleiß vermutet werden. Diese Frakturen sind dann häufig Zufallsbefunde, wenn bei dem Patienten aus einem anderen Grund eine Bildgebung gemacht wird. Mögliche klinische Hinweise auf eine unbemerkte Wirbelkörperfraktur sind ein Verlust an Körpergröße, eine verstärkte Kyphose (Krümmung der Wirbelsäule nach vorne) und ein Schrumpfen des Abstands zwischen unterem Rippenbogen und Becken.

Diagnostiziert wird eine Osteoporose anhand einer Osteodensitometrie (Knochendichtemessung) per DXA (Dual Energy X-Ray Absorptiometry). Das Ergebnis der Messung wird als Abweichung von der Knochendichte eines jungen gesunden Menschen angegeben (T-Score). Liegt der mittels DXA gemessene Knochenmineralgehalt um mehr als 2,5 Standardabweichungen unter dem Referenzwert, beträgt der T-Score unter –2,5 und es liegt eine Osteoporose vor. Ein T-Score bis –1 gilt als normal, Werte zwischen –1 und –2,5 als niedrig (Hinweis auf Osteopenie).

Die Kosten einer DXA-Messung werden von den Krankenkassen übernommen, wenn bereits eine osteoporosebedingte Fraktur aufgetreten ist oder »aufgrund konkreter Befunde eine gezielte medikamentöse Behandlungsabsicht besteht«. Diese etwas schwammige Formulierung in einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) aus dem Jahr 2013 konkretisiert die Verbraucherzentrale auf ihrer Website. Demnach ist die Voraussetzung für eine Erstattung etwa bei einer längeren Einnahme von hoch dosierten Glucocorticoiden, alters- und geschlechtsabhängig bei Risikoerkrankungen wie Typ-1-Diabetes, rheumatoide Arthritis, Rauchen/COPD, Herzinsuffizienz, Epilepsie oder Zöliakie sowie bei Frauen ab dem 70. Lebensjahr und bei Männern ab dem 80. Lebensjahr erfüllt. Bei einer ärztlich diagnostizierten Osteoporose wird eine DXA-Messung zur Verlaufskontrolle alle fünf Jahre erstattet.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa