Klassiker im Beratungsgespräch |
Annette Rößler |
06.06.2023 15:00 Uhr |
Beim Leitsymptom Halsschmerzen ist eine der red Flags der Verdacht auf eine bakterielle Infektion, also eine durch Streptokokken verursachte Mandelentzündung. »Anzeichen hierfür sind starke Halsschmerzen, die bis in die Ohren reichen, Fieber und weiß-gelbliche Beläge«, erklärte Ude. Heiserkeit zählt bei Halsschmerzen ebenfalls zu den red Flags, und zwar aus demselben Grund wie beim Leitsymptom Husten (möglicher Hinweis auf eine Laryngitis). Schluckbeschwerden und »normale« Halsschmerzen deuten dagegen auf eine virale Rachenentzündung hin, bei der eine Selbstmedikation infrage kommt. Möglich sei etwa die lokale Anwendung von nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Benzydamin oder Flurbiprofen, so der Referent.
Ist die Nase dicht, wirken α-Sympathomimetika wie Xylometazolin oder Oxymetazolin schnell und zuverlässig. Unter Beachtung der Kontraindikationen und der maximalen Anwendungsdauer seien sie daher empfehlenswert, sagte Ude. Zu bevorzugen seien Formulierungen ohne Konservierungsmittel, da Konservierungsmittel die Zilientätigkeit hemmen können. Als zusätzliche Maßnahme könne das Apothekenteam Nasenspülungen mit hypertoner Salzlösung empfehlen.
Steckt eine Allergie hinter der verstopften Nase und wurde diese Diagnose ursprünglich von einem Arzt gestellt, ist bei Patienten ab 18 Jahren auch die nasale Applikation von Glucocorticoiden wie Mometason, Beclometason und Fluticason möglich. Die entsprechenden OTC-Arzneimittel seien sehr wirksam und sicher, sodass sie aus Udes Sicht noch häufiger aktiv empfohlen werden könnten, als das momentan der Fall ist.
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