Kinderhaut richtig vor der Sonne schützen |
Kleine Kinder sollten in der Zeit zwischen 11 und 15 Uhr möglichst gar nicht in die Sonne. / Foto: Getty Images/FamVeld
Babys und kleinen Kindern droht bei intensiver Sonnenbestrahlung schon nach zehn Minuten ein Sonnenbrand. Darauf weist die Stiftung Kindergesundheit in einer Mitteilung hin und betont gleichzeitig, dass Sonnenbrände in der Kindheit unbedingt zu vermeiden sind. Sie erhöhen im späteren Alter das Risiko für Hautkrebs. In den letzten 30 Jahren habe sich das Hautkrebsrisiko verdreifacht.
»Je jünger Kinder sind, umso angreifbarer ist ihre Haut durch die ultravioletten Strahlen der Sonne«, sagt Professor Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung. Die Haut von Kindern könne noch nicht schnell genug Pigmente herstellen, die sie vor UV-Strahlen schützen. Im ersten Lebensjahr sollten sich Babys daher nur im Schatten aufhalten und auch dort durch Hemdchen mit langen Ärmeln und einen Hut mit breiter Krempe geschützt werden. Baby-Sonnencreme sollte an die empfindliche Haut angepasst sein und einen Lichtschutzfaktor (LSF) von 50 haben.
Auch Kleinkinder sollten mit Sonnencreme, Kleidung und Hut vor der Sonne geschützt werden. Locker geschnittene Kleidung schützt besser als eng anliegende, dunkle besser als helle. In der Zeit der größten UV-Belastung, zwischen 11 und 15 Uhr, sollten auch ältere Kinder die Sonne meiden. Swimmingpool, Sandkasten und Schaukel im eigenen Garten sollten möglichst im Schatten angelegt sein. Auch bei bedecktem Himmel darf der Sonnenschutz nicht vernachlässigt werden, denn 50 bis 80 Prozent der UV-Strahlen gelangen dennoch auf die Erde. Das gilt besonders zwischen Ende Mai und Ende Juli, wenn in unseren Breitengraden die UV-Belastung am höchsten ist.
Sonnencreme für Kinder enthält Mikropigmente wie Zink- oder Titandioxid statt chemischer UV-Filter. Letztere können in die dünne Haut von Kindern noch leichter eindringen als bei Erwachsenen. Wichtig sei es, genügend Creme aufzutragen, und auch als wasserfest deklarierte Cremes nach dem Baden nachzucremen, so die Stiftung. Dabei gelte der Grundsatz: »Klotzen statt Kleckern«. Bei einem fünfjährigen Kind müsse pro Anwendung etwa 10 g Creme aufgetragen und leicht eingerieben werden. Um die Wirkung der Sonnencreme nicht zu gefährden, sollten Mückenschutzmittel erst 15 bis 30 Minuten danach aufgetragen werden.
Trotz all dieser Vorsichtsmaßnahmen ist es enorm wichtig, dass sich Kinder jeden Tag mindestens eine halbe Stunde lang im Freien aufhalten, betont die Stiftung. »Für die Entwicklung eines Kindes ist regelmäßige Bewegung im Freien von fundamentaler Bedeutung«, so Koletzko. Dies dürfe den Kleinen nicht aus Angst vor Sonnenschäden vorenthalten werden.