Keine Schonzeit für Allergiker |
Der Referent sprach sich dafür aus, länger andauernde Symptomphasen konsequent und durchgängig zu therapieren. Die Einnahme von Antihistaminika oder Glucocorticoiden nach Bedarf – so wie es viele Betroffene laut der aktuellen Umfrage handhaben – lehnt er ab. »Das führt nur zu einer dauerhaften Entzündungsreaktion. Der H1-Histaminrezeptor wird ständig stimuliert. Je mehr Histamin vorhanden ist, desto stärker reagiert er, weil er empfindlicher wird.« Auch dieser Sachverhalt erkläre, warum manche Betroffene zum Ende der eigentlichen Saison hin verstärkt Probleme bekommen.
Leitlinienkonform sollten neben topischen Steroiden orale oder lokale Antihistaminika der zweiten Generation zum Einsatz kommen. Zuberbier bezeichnete Bilastin als »das modernste H1-Antihistaminikum. Es passiert die Blut-Hirn-Schranke nicht beziehungsweise wird aktiv per Transportprotein P-Glykoprotein aus dieser herausgehalten. Insofern hat Bilastin im Vergleich zu allen anderen H1-Anthistaminika keinerlei sedierende Effekte oder beeinflusst kognitive und psychomotorische Fähigkeiten.« Seit Jahresbeginn steht Bilastin 20 mg als Allegra® Allergietabletten zur Behandlung der allergischen Rhinokonjunktivitis und Urtikaria ab zwölf Jahren rezeptfrei zur Verfügung.
Als weitere Vorteile nannte der Allergologe die hohe Bindungskapazität am Rezeptor. Die Wirkung setze nach 30 bis 60 Minuten ein und halte etwa 24 Stunden an, so dass nur eine einmal tägliche Einnahme erforderlich ist. »Bei einer Einnahme über einen längeren Zeitraum ist keine Reduktion der Wirkung zu erwarten.« Zudem zeichne sich Bilastin durch sein fehlendes Interaktionspotenzial mit dem Cytochrom-P450-Komplex aus. »Da es nicht metabolisiert und unverändert teils über den Urin und teils den Fäzes ausgeschieden wird, gibt es keine relevanten Interaktionen mit anderen Arzneistoffen.«