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Studie mit Kindern

Kein Nutzen von Vitamin D bei Asthma

Die Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie sprechen gegen einen Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und der Krankheitsaktivität bei Asthma. Die Supplementierung des Vitamins bei asthmaerkrankten Kindern wirkte sich nicht positiv auf den Krankheitsverlauf aus.
Carolin Lang
10.09.2020  08:00 Uhr

Ein möglicher Zusammenhang zwischen einem Mangel an Vitamin D und einem Anstieg der Krankheitsaktivität bei Asthmatikern wird unter Wissenschaftlern immer wieder diskutiert. Dass dieser Bezug nicht besteht, lassen jetzt die Ergebnisse einer im Fachjournal »JAMA« veröffentlichte Studie aus den USA vermuten (DOI: 10.1001/jama.2020.12384).

Die Arbeitsgruppe um Professor Dr. Erick Forno vom UPMC Children's Hospital of Pittsburgh untersuchte in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie, ob der Ausgleich eines Vitamin-D-Mangels bei asthmakranken Kindern vor weiteren Exazerbationen schützen kann. An der VDKA-Studie (Vitamin D to Prevent Severe Asthma Exacerbations) nahmen 192 Probanden im Alter von 6 bis 16 Jahren teil, von denen 180 die Studie vollendeten. Alle Teilnehmer waren Asthmatiker, erhielten niedrig dosierte inhaltive Corticosteroide und wiesen zudem eine 25-Hydroxyvitamin-D-Serumkonzentration von unter 30 ng/ml auf. Die Teilnehmer wurden auf eine Behandlung mit 4000 I.E. Vitamin D3 pro Tag oder Placebo randomisiert. Primärer Endpunkt der Studie war die Zeit bis zur nächsten Asthmaattacke.

Ursprünglich sollten 400 Probanden an der Studie teilnehmen, doch wurde sie im März 2019 vorzeitig beendet. Grund dafür war eine Zwischenauswertung, die zeigte, dass die Vitamin-D-Supplementierung zwar den Mangel beseitigte, jedoch keinen Rückgang von Asthmaattacken bewirkte. Es war sogar das Gegenteil der Fall: Bis zum Zeitpunkt des Abbruchs der Studie hatten in der Vitamin-D-Gruppe 36 von 96 Teilnehmern (37,5 Prozent) einen oder mehrere schwere Asthmaanfälle erlitten, in der Placebogruppe nur 33 von 96 (34,4 Prozent). Bis zur ersten Asthmaattacke waren in der Vitamin-D-Gruppe 240 Tage und in der Placebogruppe 253 Tage vergangen. Die Vitaminbehandlung hatte die Situation der Kinder damit tendenziell, wenn auch nicht signifikant, verschlechtert.

Auch die sekundären Endpunkte der Studie wurden nicht erreicht. Die Vitamin-D-Supplementierung konnte im Vergleich zu Placebo weder die Zeit bis zu einer virusinduzierten schweren Exazerbation noch die benötigte Dosis des inhalierten Corticosteroids signifikant reduzieren. Die Ergebnisse sprechen also nicht für eine Vitamin-D-Supplementierung zur Verhinderung schwerer Asthmaexazerbationen bei dieser Patientengruppe, schlussfolgern die Autoren.

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