Kein Lack besser als der andere |
Carolin Lang |
20.05.2022 14:30 Uhr |
Von den Lacken gegen Nagelpilz, die Ökotest kürzlich prüfen ließ, war keiner dem anderen überlegen. / Foto: Getty Images/Vincent Besnault
Die 18 apothekenpflichtigen Nagellacke, die im Magazin »Öko-Test« unter die Lupe genommen wurden, enthielten die Wirkstoffe Amorolfin, Ciclopirox oder Terbinafin. Darunter sind alle »bei indikationsgemäßer Anwendung für eine lokale Behandlung von Nagelpilzerkrankungen geeignet« – so lautet das Urteil des wissenschaftlichen Beraters von Ökotest, Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz vom Institut für Pharmazeutische Chemie der Universität Frankfurt am Main. Er hat die Wirksamkeit der Antimykotika überprüft, indem er die Studien- und Datenlage zu den eingesetzten Wirkstoffen ausgewertet hat. Ob eines der Mittel besser geeignet sei als die anderen, lasse sich demnach nicht beurteilen. Dafür mangele es an aussagekräftigen Vergleichsstudien. Sowohl die Lacke als auch die einzige Salbe im Test – mit der Wirkstoffkombination aus Bifonazol und Harnstoff – erhielten das Urteil »sehr gut« in der Kategorie »Wirksamkeitsbelege und Beipackzettel«.
Ein ebenso homogenes Bild ergab sich zumindest bei den Nagellacken im Hinblick auf enthaltene bedenkliche und/oder umstrittene Hilfsstoffe; in keinem der Produkte wurde ein solcher identifiziert. Wohl aber aber bei der Salbe: Ein von Ökotest beauftragtes Labor wies darin offenbar aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nach. »Da sich in der Stoffgruppe der MOAH auch krebserregende Substanzen befinden können, die beim Auftragen der Salbe in den Körper gelangen – umso leichter, wenn Nägel und Haut durch eine Infektion geschädigt sind –, werten wir sie unter den Hilfsstoffen ab«, heißt es seitens Ökotest. Das Gesamturteil für die Salbe lautet damit »gut«.