Kardiovaskuläres Risiko ist generell erhöht |
Annette Rößler |
30.08.2022 10:30 Uhr |
Sie betonen, dass der beobachtete Risikoanstieg sich nicht mit klassischen Risikofaktoren wie Alter, sozioökonomischer Status, Blutdruck, BMI, Rauchen, Typ-2-Diabetes oder Cholesterol erklären lasse, denn diese waren bei der Auswahl der gematchten Kontrollen bereits berücksichtigt worden. Der Einfluss der Autoimmunität auf das Herz und Gefäßsystem sei offenbar viel breiter als bislang vermutet, wahrscheinlich aufgrund von Effekten auf das Bindegewebe und kleine Gefäße, die Kardiomyozyten sowie womöglich auch der bei Autoimmunerkrankungen eingesetzten Arzneistoffe wie Corticosteroide, nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) und Biologika. Diese Zusammenhänge seien komplex.
Speziell erwähnen die Autoren die Wirkstoffgruppe der Statine, für die etwa in der JUPITER-Studie pleiotrope antientzündliche Effekte jenseits der Lipidsenkung gezeigt worden seien (»New England Journal of Medicine« 2008, DOI: 10.1056/NEJMoa0807646). Auch wenn sie selbst für eine weitere Erforschung dieses Ansatzes in klinischen Studien plädierten, könne man argumentieren, dass allein diese Studie den Einsatz von Statinen in dieser Patientengruppe rechtfertige, zumal in ihrer Untersuchung nur wenige Patienten mit Autoimmunerkrankungen ein Statin eingenommen hätten. Gerade erst hat eine Metaanalyse gezeigt, dass Statine generell besser vertragen werden als vielfach vermutet.