Dass die Bundeskanzlerin sich jetzt persönlich an das Volk wendet, ist ein ungewöhnlicher Schritt. / Foto: CDU/Laurence Chaperon
»Es ist ernst«, mahnte die Kanzlerin in ihrer Rede an die deutsche Bevölkerung. Wer unnötige Kontakte vermeide, schütze die Menschen, die sich derzeit nicht selbst schützen können. Es gelte nun, Leben zu retten. »Das sind nicht einfach abstrakte Zahlen in einer Statistik«, sagte sie. Betroffen seien Eltern, Großeltern, Partnerinnen und Partner, geliebte Menschen. Merkel appelierte an die Verantwortung der Bürger und forderte zur Solidarität auf. »Es kommt ohne Ausnahme auf jeden Einzelnen von uns an.«
Es brauche jetzt Zeit, um einen Impfstoff zu entwickeln, aber auch Zeit, um Erkrankte bestmöglich versorgen zu können. Die Krankenhäuser wären überlastet, wenn sie innerhalb kürzester Zeit zu viele schwer kranke Menschen behandeln müssten – auch wenn das deutsche Gesundheitswesen grundsätzlich gut aufgestellt sei. Explizit erwähnte Merkel in diesem Zusammenhang Ärzte, Pflegedienste und andere Akteure im Gesundheitswesen. »Sie stehen für uns bei diesem Kampf in vorderster Linie.« Das Gesundheitspersonal leiste derzeit Übermenschliches, so die Kanzlerin. »Ich danke Ihnen dafür von ganzem Herzen.«
Dass die Bundeskanzlerin sich persönlich an das Volk wendet, ist ein ungewöhnlicher Schritt. Üblicherweise spricht sie lediglich in ihrer sogenannten Neujahrsrede um den Jahreswechsel direkt zu den Bürgern. Dass sie jetzt eine Ausnahme macht, spiegelt die Brisanz der aktuellen Situation wider.
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