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Niedersachsen

Kammerversammlung als Web-Konferenz

Bedingt durch die Corona-Krise fand die turnusmäßige Sitzung der Apothekerkammer Niedersachsen mit 71 Kammermitgliedern und somit beschlussfähig am 15. April 2020 erstmals als Web-Konferenz statt. Neben der Pandemie ging es um andere wichtige Themen wie die Gleichpreisigkeit, das E-Rezept und Grippeschutzimpfungen in der Apotheke.
Christiane Berg
16.04.2020  14:16 Uhr

Zugeschaltet waren auch die Ehrenpräsidentin der Kammer, Magdalene Linz, sowie Dorothee Strauß vom Referat Arzneimittel- und Apothekenwesen im niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. »Niemand hat sich zum Jahreswechsel vorstellen können, was uns mit der Covid-19-Pandemie so unvorbereitet ereilen sollte und vor welche Herausforderungen wir und die gesamte Zivilgesellschaft weltweit gestellt werden«, konstatierte Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, bei der Begrüßung.

In den vergangenen Wochen hätten die Apotheker der Öffentlichkeit und der Politik jedoch eindrucksvoll vor Augen geführt, welchen großen Stellenwert die Apotheke für die Bevölkerung hat. »Die Apotheke meistert die Situation gut und hat sich als krisenfeste Institution der Arzneimittelversorgung bewährt«, stellte sie fest. »Die Apotheke hat sich als krisenfeste Institution erwiesen. Unser Berufsstand ist nicht in eine Schockstarre verfallen, sondern hat die Herausforderungen angenommen. Er hat unter anderem schnellstmöglich Maßnahmen zur Abstandshaltung und Hygiene ergriffen, um die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicherstellen zu können und damit auch die Mitarbeiter in Apotheken zu schützen«, so Burs.

Dabei gäbe es in der derzeitige Krise »keine Musteranleitung, die nur umgesetzt werden muss«. Vielmehr seien die Apotheker gefordert, individuelle, mutige und fachlich verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen. Stets befänden sie sich dabei im engen und konstruktiven Austausch auch mit den Ärzten. Mit viel Eigeninitiative in den Regionen sei es ihnen unter anderem gelungen, Ausgangssubstanzen für die Herstellung von Desinfektionsmitteln zu beschaffen und diese bereitzustellen.

Den Bürgern stünden sie zuverlässig nicht nur in der Arzneimittel-Versorgung, sondern rund um die Uhr auch mit Rat und Tat zur Seite. »Sie klären auf, beruhigen und zeigen Verlässlichkeit. Sie erfüllen ihre Aufgaben gewissenhaft und verdienen für Ihre herausragenden Leistungen Anerkennung und Wertschätzung«, sagte Burs an die Kammermitglieder gewandt.

Themen wie Gleichpreisigkeit und E-Rezept bleiben

Wenn auch im Moment etwas aus dem Blickfeld geraten: Nach wie vor stünden Kernthemen der Standespolitik wie Sicherstellung der Gleichpreisigkeit im Wettbewerb mit ausländischen Arzneimittel-Versendern, Weiterentwicklung des Leistungsspektrums der Apotheken durch honorierungsfähige Dienstleistungen oder aber Novellierung der Approbationsordnung zur Gewährleistung der qualitativ hochrangigen Ausbildung und somit der Zukunft des pharmazeutischen Nachwuchses ganz oben auf der berufspolitischen Agenda, versicherte Burs. Die Schwerpunktaufgaben der Kammer, so zum Beispiel die Vorbereitungen zur Einführung des E-Rezepts, geraten nicht in Vergessenheit, betonte sie.

Im Fokus der zweistündigen Web-Konferenz standen unbedingt notwendige Regularien wie Beitragsangelegenheiten, die Jahresrechnung 2019, der Haushaltsplan 2020 sowie die Wahl der Delegierten zum Deutschen Apothekertag. Die Mitglieder der Kammerversammlung erteilten dem Vorstand ohne Gegenstimmen die Entlastung. Die Höhe der Kammerbeiträge für das Jahr 2020 bleibt beschlussgemäß unverändert: Der Beitrag für Apothekeninhaber beträgt 0,105 Prozent des Jahresnettoumsatzes des Vorjahres, Mitarbeiter zahlen 144 Euro.

Berufsordnung für Grippe-Impfungen angepasst

Die weiteren Diskussionen waren von der Änderung der Berufsordnung geprägt. Am 1. März 2020 ist das Gesetz für den Schutz vor Masern und zur Stärkung der Impfprävention (Masernschutzgesetz) in Kraft getreten, mit dem Apotheker ermächtigt werden, in Modellvorhaben Grippeschutzimpfungen durchzuführen, soweit das Berufsrecht dem nicht entgegensteht.

Die bisherige Berufsordnung der Apothekerkammer Niedersachsen sieht ein Verbot der Heilkunde des Apothekers an Mensch und Tier vor. Mit großer Mehrheit hat die Kammerversammlung beschlossen, diese Berufsordnung derart anzupassen, dass den niedersächsischen Apothekern der Weg in Modellvorhaben für Grippeschutzimpfungen geebnet wird.

Burs zeigte sich im Gespräch mit der PZ erfreut über den gelungenen Verlauf der virtuellen Sitzung. »Alle Mitglieder hatten Gelegenheit zu diskutieren und Anmerkungen in die Debatte einzubringen.« Seien weitere zunächst geplante Tagesordnungspunkte, so zum Beispiel der Vortrag von Claudia Korf, ABDA-Geschäftsführerin Ökonomie, zum Ausbau der Telematik-Infrastruktur im Gesundheitswesen, auf den Herbst verschoben worden, so hoffe sie, dass die kommende Kammerversammlung wieder als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden kann.

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