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Ostwestfalen-Lippe

Junge Union fordert Pharmaziestudiengang

Eine pharmazeutische Fakultät samt Lehrcampus – das schwebt der Jungen Union Lippe vor. Bei der Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat sie sich nun für diese Idee stark gemacht.
Jennifer Evans
16.02.2021  16:55 Uhr

Die Altersstruktur in Ostwestfalen-Lippe ist im Wandel, berichtet der JU-Vorsitzende Christian Fritzemeier. »Die Zahl der Älteren nimmt zu. Und Ältere benötigen mehr Medikamente sowie mehr Beratung und Betreuung bei der Arzneimitteltherapie.« Viele Apotheker in der Region stünden jedoch kurz vor dem Ruhestand und fänden aufgrund von Fachkräftemangel nur schwer einen Nachfolger für ihre Offizin. Für Fritzemeier liegt die Lösung daher auf der Hand: Es »müssen mehr Pharmazeuten ausgebildet werden«.

Mit einem neuen Studiengang Pharmazie in der Region verfolgt Fritzemeier aber noch ein weiteres Ziel: Er will nämlich auf diese Weise seine Heimat für junge Menschen interessanter gestalten sowie idealerweise Studierende aus ganz Deutschland nach Ostwestfalen-Lippe locken. »Pharmazie ist ein attraktives Studium, das den Absolventen sehr gute Zukunftsperspektiven, vielfältige Berufschancen und ein sinnvolles, wichtiges Aufgabenfeld eröffnet«, betonte er.

Dass sich das Arzneimittelgeschäft in Zukunft – vor allem bei den Jüngeren – verstärkt in Richtung Versandhandel verschieben wird, sieht der JU-Vorsitzende nicht: »Gesundheit ist ein sehr sensibles Feld. Da braucht man ein Vertrauensverhältnis vor Ort.« Außerdem könne man sein Medikament in der Apotheke um die Ecke gleich abholen oder bekomme es innerhalb weniger Stunden gebracht.

Lachets Antwort sei ermutigend

Mit einem entsprechenden Leitantrag will die Jugendorganisation nun die Landesregierung für ihre Idee gewinnen, eine pharmazeutische Fakultät mit einem Lehrcampus in Lippe einzurichten. Der CDU-Kreisvorsitzende Lars Brakhage sei schon einmal »ein starker Befürworter dieses Vorhabens und möchte sich aktiv in den politischen Gremien dafür einsetzen«, so Fritzemeier. Auch die Antwort auf ein Schreiben an Ministerpräsident Armin Laschet sei ermutigend ausgefallen. Laschet habe versichert, dass »mit Blick auf ein zukunftsfähiges NRW ein besonderes Augenmerk der Landesregierung auf der Sicherstellung einer robusten Versorgungsinfrastruktur liege, zu der gerade auch Apotheken zählen, sowie attraktive und qualitativ hochwertige Ausbildungsplätze in Studium und Lehre.«

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