Jüngeren geht es schlechter als je zuvor |
Sowohl Brockmann als auch Ruckriegel bestätigen den großen Einfluss der Corona-Pandemie und halten es zudem für wahrscheinlich, dass auch die düstere, unberechenbare Weltlage mit Kriegen und Klimakrise einen Einfluss hat. Bleibt die Frage: Ist die mögliche Trendwende eigentlich schlimm? Immerhin scheint die Zufriedenheit ja über die Lebensspanne hinweg zuzunehmen.
Das Forschungsteam weist jedoch auf die weitreichenden Auswirkungen psychischer Probleme hin – von damit verknüpften körperlichen Problemen bis hin zu Schulleistungen oder der Beteiligung am Arbeitsmarkt. Auch Brockmann betont: »Das Jugendalter ist ein besonders wichtiger Lebensabschnitt. Wenn man die jungen Menschen in diesem Alter an mentale Erkrankungen verliert, dann verliert man sie eventuell für das ganze Leben.«
Erst kürzlich hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Analyse präsentiert, der zufolge der Anteil derjenigen, die ihr Wohlbefinden als gering einstuften, mit fast 40 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen besonders hoch ist. Bei den 65- bis 79-Jährigen lag der Wert nur bei etwa 17 Prozent. Zudem zeigte eine im Journal »Nature Mental Health« vorgestellte Analyse, dass der Wohlbefinden-Index im Mittel von 22 betrachteten Länder bis zum 50. Lebensjahr im Wesentlichen gleich blieb und erst mit dem Alter anstieg. Jüngere Jahrgänge hätten offenbar mehr Probleme als frühere Generationen, schreibt das Team dieser Studie.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.