Jetzt neu: Typ-5-Diabetes |
Annette Rößler |
24.04.2025 18:00 Uhr |
Eine von zwei Leiterinnen des IDF-Expertenpanels zur Erarbeitung einer formalen Definition des Typ-5-Diabetes ist Dr. Meredith Hawkins, Professorin am Albert Einstein College of Medicine in New York. Sie hat mit ihrer Arbeitsgruppe das Stoffwechselprofil von Patienten mit Typ-5-Diabetes 2022 im Fachjournal »Diabetes Care« detailliert beschrieben (DOI: 10.2337/dc21-1957). Demnach zeigen Patienten mit Typ-5-Diabetes im Vergleich zu Patienten mit Typ-2-Diabetes eine schwächere Insulinsekretion und eine geringere endogene Glucoseproduktion, aber eine höhere Glucoseaufnahme.
In dem Artikel berichten Hawkins und Kollegen, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) MRDM bereits 1985 als eigenen Diabetes-Typ anerkannt hatte, dies jedoch 1999 mit der Begründung widerrief, es gebe nicht genügend Evidenz dafür, dass Mangelernährung beziehungsweise ein Proteinmangel die Erkrankung tatsächlich verursache. Unterernährung in der frühen Kindheit oder auch schon im Mutterleib mit dauerhaft niedrigem BMI (meist unter 19 kg/m2) bis ins Erwachsenenalter seien aber typisch für Betroffene mit diesem Diabetes-Typ.
Weitere Patientencharakteristika seien ein früher Krankheitsbeginn (vor dem 30. Lebensjahr), das Fehlen von Ketonurie oder Ketose trotz unkontrollierter Blutzuckerspiegel, ein hoher Insulinbedarf und ein hohes Risiko für Krankheitskomplikationen. Männer seien deutlich häufiger als Frauen von Typ-5-Diabetes betroffen (circa 85 Prozent).
Pathophysiologisch könnte Typ-5-Diabetes durch fibrotische Veränderungen der Bauchspeicheldrüse infolge von Nährstoffmangel zustande kommen, hieß es 2020 in einem Review-Artikel im »International Journal of Research and Review«.
Die US-amerikanische Fachgesellschaft American Diabetes Association unterscheidet bislang vier Subtypen von Diabetes: