Jeder zweite Europäer könnte in acht Wochen mit Omikron infiziert sein |
«Wir werden Inzidenzen von deutlich über 1000 bekommen – im Bundesdurchschnitt, regional auch deutlich darüber», ist Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, überzeugt. «Im Februar könnte der Höchststand erreicht sein.» Das ist noch viel zu weit weg vom Frühling, als dass der saisonale Rückgang einen mildernden Effekt bringen könnte.
«Der einzige Vorteil der verzögerten Omikron Welle bei uns ist, dass wir mehr Zeit für die Impfungen haben», erklärte Watzl. Denn auch wenn die Impfquote für die Ausbreitung nicht entscheidend ist – für die Belastung der Kliniken ist sie das. «Wenn Omikron auch bei uns zu 70 Prozent weniger Krankenhauseinweisungen im Vergleich zu Delta führen würde, hätten wir bei einer Inzidenz von 1500 wieder die gleiche Belastung wie bei der vierten Welle.»
Derzeit baut sich die Wand regional (in Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg etwa) schon «sehr schnell und sichtbar auf», wie Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen sagte. Auch bundesweit gebe es mit dem rasanten Anstieg der 7-Tage-Inzidenz «vielleicht keine Wand, die plötzlich da ist, aber doch eine steile Welle».
Die kommenden 10 Tage (auch mit dem Schulanfang in vielen Bundesländern) werden seiner Meinung nach zeigen, ob ähnliche Höchststände wie in anderen Ländern drohen. Für noch nicht geimpfte Menschen werde es zunehmend eng, betonte Falke. «Sie sind für Omikron wie ein Elfmeter ohne Torwart.»