Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Zolgensma™ unter Beschuss

Ist dieses Medikament zwei Millionen Dollar wert?

Noch ist Onasemnogen Abeparvovec (Zolgensma™) in der EU nicht zugelassen. Aber das ist nur noch eine Frage der Zeit. Den Krankenkassen und der Politik bereitet Zolgensma schon jetzt Kopfschmerzen. Schließlich ist es das derzeit teuerste Medikament.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 02.12.2019  11:30 Uhr

Die Qual der Wahl

Mit der FDA-Zulassung von Zolgensma sind Therapeuten und Eltern nun mit dem Problem konfrontiert, zwischen zwei Therapieoptionen zu wählen. Dazu ist eine Gegenüberstellung wichtig und hoffentlich auch hilfreich.

Bezüglich der Anwendung der beiden Therapeutika muss nach heutigem Wissensstand Zolgensma nur ein einziges Mal in Form einer intravenösen Infusion angewendet werden. Spinraza hingegen muss nach vier Aufsättigungsdosen zu Behandlungsbeginn an den Tagen 0, 14, 28 und 63 lebenslang intrathekal in viermonatigem Abstand verabreicht werden.

Dieser offensichtliche Vorteil von Zolgensma hat allerdings seinen Preis. Denn die Medikamentenkosten für diese eine Behandlung belaufen sich auf 2,1 Millionen Dollar (1,9 Millionen Euro). Für Spinraza fallen laut ABDA-Artikelstamm im erste Behandlungsjahr Medikamentenkosten von 380.000 Euro an. Im zweiten und den folgenden Jahren betragen die Kosten für das Medikament jeweils 285.000 Euro.

In einer groben Kostenkalkulation lässt sich errechnen, dass sich eine Behandlung mit dem Gentherapeutikum ab dem achten Lebensjahr amortisiert hätte. Somit ist es vielleicht nicht ganz redlich, dass derzeit öffentlichkeitswirksam das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die Herstellerfirma Novartis auffordert, für dieses Ausnahmemedikament auf eigene Kosten ein Härtefallprogramm (Compassionate Use) aufzulegen, zumindest solange, bis dem Medikament auch eine Zulassung in Europa erteilt wurde. Vorangegangen war ein offener Brief, den der G-BA zusammen mit dem Verband der Universitätsklinika in Deutschland, dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und weiteren Kostenträgern an das Ministerium gerichtet hatte. Darin kritisieren die Verfasser eine »beispiellose Medienkampagne« zu dem Medikament, die dazu geführt habe, dass der Druck auf Ärzte und Kassen steigt, die noch nicht zugelassene Therapie zulasten der Solidargemeinschaft zu verordnen.

Welche Therapie ist wirksamer?

Abgesehen von den Anwendungs- und Kosteneffekten sollte jedoch eine viel wichtigere Frage gestellt werden: Welche der beiden Therapieoptionen ist wirksamer?

Diese wurde durch eine kürzlich im Fachjournal »Advances in Therapy« erschienene Arbeit zumindest in Teilen beantwortet. Es handelt sich um einen indirekten Vergleich der beiden klinischen Studien AVXS-101-CL-101 und ENDEAR, die an Säuglingen mit symptomatischer SMA Typ 1 entweder mit Onasemnogen Abeparvovec (AVXS-101-CL-101; NCT02122952) oder mit Nusinersen (ENDEAR; NCT02193074) durchgeführt worden waren. Die Autoren dieser Arbeit um Dr. Omar Dabbous von der Firma AveXis, einem Unternehmen der Novartis-Gruppe, kommen zu folgenden Kernergebnissen:

Diese Ergebnisse deuten an, dass eine Behandlung mit Zolgensma hinsichtlich verschiedener Parameter einen Wirksamkeitsvorteil gegenüber einer Behandlung mit Spinraza haben kann. Allerdings sollte noch einmal darauf hingewiesen werden, dass diese Schlüsse aus einem indirekten Vergleich und nicht aus einer Head-to-Head-Studie gezogen wurden. Ferner ist das Autorenkollektiv eng mit der Herstellerfirma von Zolgensma assoziiert.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa