Pharmazeutische Zeitung online
Nutzenbewertung

IQWiG zeigt sich streng mit Empagliflozin

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) sieht bei Empagliflozin in der Indikation Herzinsuffizienz lediglich einen Anhaltspunkt für einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen.
Annette Rößler
22.10.2021  14:30 Uhr

SGLT-2-Hemmer wurden ursprünglich als Antidiabetika entwickelt. Zwei Vertreter dieser Wirkstoffklasse sind mittlerweile auch zur Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz zugelassen: Dapagliflozin (Forxiga®) und Empagliflozin (Jardiance®). In dieser Indikation scheint für die Wirksamkeit nicht in erster Linie der Einfluss auf den Blutzuckerspiegel verantwortlich zu sein, sondern diuretische und metabolische Effekte zusammen. Dass der Patient zusätzlich zur Herzinsuffizienz auch an Diabetes leidet, ist deshalb keine Voraussetzung für die Therapie.

Basis für die Indikationserweiterung bei Empagliflozin war die EMPEROR-Reduced-Studie, in der die Hinzunahme des SGLT-2-Hemmers zur Standardtherapie gegenüber der alleinigen Standardtherapie im kombinierten primären Endpunkt kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz einen Rückgang um 25 Prozent bewirkte. Diese Studie war nun Gegenstand der frühen Nutzenbewertung durch das IQWiG, dessen strenge Prüfer daran einiges auszusetzen fanden.

Zwar sahen sie »in der Gesamtschau […] ausschließlich positive Effekte« von Empagliflozin für Patienten mit Herzinsuffizienz. Punktabzüge gab es aber, weil in der Studie aus Sicht des IQWiG die Population zu stark selektiert und die Vergleichstherapie nicht optimal angepasst worden waren. Daher lautet das abschließende Urteil des Instituts: »Anhaltspunkt für einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen«.

Ähnliche Wendung wie bei Dapagliflozin?

Obwohl das nicht gerade die Bestnote ist, die das IQWiG zu vergeben hat, braucht die Enttäuschung bei den Jardiance-Herstellern Boehringer Ingelheim und Lilly womöglich nicht allzu groß sein. Denn das letzte Wort in der Nutzenbewertung hat bekanntlich der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) und dieser hatte bereits beim Dapagliflozin in der Indikation Herzinsuffizienz die IQWiG-Bewertung hochgestuft.

Auch in diesem Fall war das IQWiG auf Basis der DAPA-HF-Studie zu der Einschätzung gelangt, dass ein Zusatznutzen zwar vorhanden, aber nicht quantifizierbar sei. Der G-BA übernahm diese Beurteilung jedoch nicht und attestierte stattdessen einen »Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen«. Gut möglich also, dass es beim Empagliflozin am Ende genauso abläuft. In der aktualisierten europäischen Leitlinie zur chronischen Herzinsuffizienz werden jedenfalls Dapagliflozin und Empagliflozin gleichwertig behandelt und empfohlen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa